Ich las heute einen Blog vom 08.04.2013, von Clemens Kuby aus der Schweiz, zum Thema:
Gesund ohne Medizin?
http://www.symptome.ch/blog/mentale-heilung/
Herr Kuby beschreibt eigene Erkenntnisse, Hintergründe, die ihm bewusst geworden sind, und was er für sich daraus gemacht hat. Ich kann das, was er schreibt, aus eigener Erfahrung nur bestätigen und möchte es hier noch etwas ergänzen.
Sein Leben hatte eine Wende, bei ihm ein schwerer Unfall mit schlimmen Folgen, bei mir war es Krebs im fortgeschrittenen
Stadium. Auch ich habe mich damals der Schulmedizin widersetzt, die mir Chemotherapie etc. verordnen wollte. Ich habe stattdessen mein Leben geändert. Das hat mich gesund gemacht.
Es hat“ funktioniert“, aber erst viel später habe ich begriffen, warum. Ich will hier nicht die passenden Stellen der Michael Teachings wiederholen, sondern nur ein paar Denkanstöße geben, von denen jeder profitieren kann, wenn er damit in Resonanz geht und wohlmöglich Parallelen zum eigenen Leben sieht.
In der heutigen Zeit wird unser Leben meist diktiert von äußeren Rahmenbedingungen. Wir fühlen uns wie in der Falle, weil Ausbrechen mit unkalkulierbaren Folgen verbunden wäre, so meinen wir. Manchmal sind es Verpflichtungen der Familie gegenüber, Erwartungen von anderen oder einfach Ausfluss der Prägung durch die Gesellschaft.
Bei mir waren es die „goldenen Fesseln“ meines Arbeitgebers. Einen vergleichbar gut bezahlten Job mit Altersversorgung hätte ich anderweitig nicht finden können, glaubte ich. Den damit verbundenen Stress, Einschränkung der Freizeit und des Familienlebens und beständiges „Unwohlsein“ nahm ich dafür in Kauf.
Menschen sind verschieden, das ist kein Geheimnis. Trotzdem ist allen gemeinsam, dass sie sich ein „schönes Leben“ und vor allem ein Gesundes wünschen, wie auch immer das individuell aussehen mag. Für die einen ist es mit täglichem Kampf verbunden, entweder am Existenzminimum, auch im sogenannten Mittelstand, oder selbst an der „Oberkante“ der Gesellschaft, im gestressten „Big Business“, immer bemüht um Wachstum, um Mehr, Weiter, Schneller, Höher.
Anderen ist es mit dem „goldenen Löffel im Mund“ schon mit der Geburt in den Schoß gefallen, sie genießen das Leben in vollen Zügen und wissen oft nicht, womit sie wieder ihr Bedürfnis nach Nervenkitzel, Abwechslung und Aufrechterhaltung des eigenen Status befriedigen sollen, auch das kann anstrengend sein. Man muss ja immer mithalten.
Ich habe hier sicher etwas pauschaliert, aber das Thema Kampf in der einen oder anderen Form, zieht sich durch viele Leben. Das hat Folgen. Die Aufmerksamkeit liegt immer auf dem Fokus, was ist falsch, was ist noch nicht gut genug, wie kann ich mich/es verbessern.
Viele von uns neigen dazu, sich auf die Frage "Was stimmt nicht?" zu konzentrieren, und dabei vergessen wir die Frage "Was ist gut?“
Wenn etwas nicht richtig läuft, meinen wir, dass wir uns mit dem befassen müssten, was mit uns nicht in Ordnung ist; doch wenn wir unseren Blick auf das Negative richten, machen wir die Situation möglicherweise noch schlimmer. Stattdessen können wir unsere Aufmerksamkeit auf die vielen Dinge richten, die nicht falsch
laufen.
Aber allein nur zu fragen: "Was ist in Ordnung?" ist bereits revolutionär. Es ist aber der Schlüssel für ein schönes Leben und auch für die Gesundheit.
Wir ändern nicht die Welt mit diesem anderen Fokus. Die Welt ist und bleibt schlecht und gut gleichzeitig. Mit unseren Gedanken beeinflussen wir jedoch unser eigenes Sein und damit jede Zelle unseres Körpers. Wir haben immer die Wahl, ob wir uns über Missstände ärgern und Fehler finden und dagegen kämpfen, oder ob wir uns über die Schönheiten und die Möglichkeiten des Lebens freuen wollen. Es ist die Frage der Perspektive.
Auch für mich war der Krebs wie ein Sechser im Lotto. Ich wurde vom Körper veranlasst, einmal inne zu halten, eine andere
Perspektive einzunehmen. Natürlich hatte ich Angst und meine Frau mit mir, wir haben uns jedoch nicht davon leiten lassen. „Zusammen mit meiner Frau werde ich uralt“, war die Affirmation, die ich
mehrmals täglich in meinen Gedanken hatte. Auf chemische Medikamente habe ich verzichtet. Stattdessen habe ich homöopathische und phytotherapeutische Mittel zur Unterstützung meines Immunsystems
von meiner Frau "verordnet" bekommen, immer nur mit meiner ausdrücklichen Zustimmung. Ich habe jedesmal "gecheckt", ob ich damit in positiver Resonanz bin. Ich habe mich nicht gegen den Krebs,
sondern für das Leben entschieden. Ich wollte den Rest meines Lebens genießen - wielange es auch noch dauern würde und ich habe aufgehört zu arbeiten, weil diese Arbeit mich krank gemacht hat.
Das war mit Einschränkungen verbunden, hat mir aber gleichzeitig eine Fülle von Leben verschafft, die ich sonst nie gehabt hätte.
So wurde ich gesund. Ich bin es bis heute. Meine Einstellung zum Leben habe ich beibehalten. Wenn man einmal damit anfängt, ist es gar nicht mehr schwer.
Natürlich ist dies ein Prozess, der Zeit und eine ganze Menge Geduld und Disziplin braucht, weil man sich selbst oft bremst mit „Hey, ich könnte auch falsch liegen mit meiner Strategie." Der Schatten der Angst ist unser Ego und damit unser größter Feind in einem solchen Prozess. Das Ego wird angeheizt und bleibt am Leben, indem es unsere Gedanken füttert und mit Informationen versorgt, die in Resonanz mit der Angst sind. Wenn man begreift, dass man selbst der Meister seines Verstandes ist und nicht sein Sklave, kann man diese Gedanken zum Schweigen bringen.
Wir können auf eine „Waffe“ zurückgreifen, die stärker ist, als alles Materielle. Es ist die Seele. Sie kann eine Verbindung zwischen unserem Herz und unserem Verstand herstellen. Beide zusammen können das Leiden auslöschen, indem sie uns befähigen, uns ständig über uns selbst bewusst zu sein, im Hier und Jetzt, nicht im Gestern und nicht im Morgen.
Übung macht den Meister. Wenn einen wieder mal negative Gefühle übermannen, fragen wir uns einfach, wie es uns dabei geht und ob es das ist, was wir wollen. Die Antwort vom Verstand kommt dann meist sehr schnell. Das angefügte „Wenn und Aber“ ignorieren wir, denn wir entscheiden.
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Heidrun (Sonntag, 13 Oktober 2013 12:26)
Lieber Rolf,
Clemens Kuby geht seinen Weg und macht seine Erfahrungen und du gehst deinen...
der eine hat die Aufgabe heraus zu finden: wie bleibe ich gesund, der andere: wie werde ich gesund, wieder ein anderer: wie lebe ich trotz Krankheit in Würde, und noch ein anderer: wie sterbe ich in Würde...
manchmal macht es Sinn, gesund zu werden, aber nicht immer...
es gibt kein richtig und kein falsch, am Ende zählt für die Seele nur die Erfahrung.
Stefanie (Samstag, 22 November 2014 15:18)
Lieber Rolf, ich bin heute das erste Mal auf deine Seiten gestoßen ... aber jetzt nur zu diesem Artikel: Als ich es gelesen habe, dachte ich dabei, Ja - das kann ich alles "unterschreiben", obwohl ich selbst auch nicht immer nach meinen Seelenbedürfnissen lebe und in Konditionierungen gefangen bin. Bei anderen ist man immer schlauer: Habe jemanden in meinem sozialen Umfeld, die auch Krebs hatte und schon mehrere Brust-OPs. Sie macht aber in ihrem Leben immer so weiter - genauso übermäßig leistungsorientiert wie sie in allen ihren Lebensbereichen ist, kämpft sie nun auch gegen die Krankheit und ich denke immer, der Körper will ihr etwas sagen und sie will nicht verstehen ... so kann sie nicht gesund werden. Der Kommentar von Heidrun hat mich jedoch etwas nachdenklich gemacht ...
Rolf (Sonntag, 23 November 2014 10:38)
Hallo Stefanie,
Heidrun hat Recht, wenn sie schreibt: "es gibt kein richtig und kein falsch". Wir kreieren unsere Lebensumstände in der physischen Existenz zusammen mit allen anderen und dieses Miteinander ist es gerade, was jede Erfahrung zu einer neuen Variante der Entfaltung macht. Darum geht es.
Ich teile jedoch nicht die Ansicht, dass leidvolle Lebensverläufe ausgewählt werden, um eine Aufgabe zu erfüllen. Leid, z. B. durch eine Krankheit, zu erfahren, ist keine Lebensaufgabe.
Leid ist immer eine Konsequenz von Entscheidungen. Um die Erfahrung dieser Konsequenzen geht es, um andere Entscheidungen treffen zu lernen, denn wir haben immer die Wahl.
"Kampf" ist ein weit verbreitetes Mittel der Wahl in unserer Zeit, die von der Energie der jungen Seelen dominiert wird. Diese Energie prägt uns. Wenn wir damit in Resonanz sind, sehen wir wohlmöglich andere Entscheidungsvarianten nicht.
Stefanie, auch wenn Du Deiner Freundin gern helfen möchtest, sie allein trifft ihre Entscheidungen entsprechend ihrer Entwicklungsphase.
Angelika (Mittwoch, 05 April 2017 09:36)
Danke! Danke! Danke!
Du schreibst mir aus der Seele. Im Dezember 2016 zwang mich ein burn out meine "goldenen Fesseln" zu sprengen. Dafür bin ich jeden Tag dankbar. Eine völlig neue Sichtweise des Lebens hilft mir seit dem mich täglich weiter zu entwickeln ... Ich mache seit Februar 2017 eine Ausbildung zur MET Therapeutin und bin sehr glücklich diesen Weg gefunden zu haben. Krise ist immer auch Chance, aber wem sage ich das :)