Die Anzahl und Breite der "sogenannten" Nachrichten, die uns heutzutage erreichen, war noch nie so groß. Internet und TV sind dabei mittlerweile die Marktführer. Die Grenze zwischen Fakten und Meinung verschwimmt immer mehr.
Früher nahmen viele alles, was sie hörten oder lasen, als die Wahrheit: "Es war doch im Fernsehen" oder "Es stand doch in der Zeitung". Für manche ist auch die Bibel die Richtschnur dafür, was man glaubt oder auch nicht, was richtig oder falsch ist. Der Tratsch in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis, das wusste man, war mit Vorsicht zu genießen, "hören-sagen" war eben ungewiss, wenn auch für viele spannend.
Heute ist es nicht so einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen. In sozialen Medien kann jeder schreiben und damit weltweit veröffentlichen, was er denkt. Dabei werden oft Meinungen als Tatsachen verkauft und sogar gezielt Falschinformationen platziert. Es ist Achtsamkeit geboten und Zweifel sind angebracht.
Hinweis: Auch diese Seite basiert auf meiner Meinung und Quellen, die für viele fragwürdig sind. Ich weise aber an vielen Stellen ausdrücklich darauf hin, dass alle Wahrheiten - also auch meine persönlichen Wahrheiten - immer subjektiv sind und jeder Leser für sich überprüfen muss, ob er sich diese Wahrheiten zueigen macht oder nicht.
Wie also geht man mit Informationen um und wie erkennt man ungewollte Manipulationsversuche?
Gerne bemüht man Statistiken - Zahlen lügen angeblich nicht - um Nachrichten zu verifizieren. Die wenigsten Menschen sind sich aber darüber im Klaren, dass jede Statistik immer nur ein Teil der Wahrheit ist, weil man allein durch die Auswahl der Daten eine gewünschte Wirkung auf das Publikum erzielen kann. Das gleiche gilt für Prognosen, man denke nur an das Wetter.
Also auch Zahlen, Daten und Fakten sind nicht zuverlässig. Selbst die Erkenntnisse der Wissenschaften sind oft nur kurzlebig. Neue Studien werfen alte, für abgesichert gehaltene Wahrheiten über den Haufen. Nichts ist heute mehr "in Stein gemeißelt". Es ist nichts so beständig wie der Wandel.
Manipulation ist ein überwiegend negativ besetzter Begriff. Menschen fühlen sich manipuliert durch Angstmacherei, Falschmeldungen/Halbwahrheiten (fake news),
Werbung und Modetrends. Niemand möchte sich ungewollt manipuliert fühlen.
Bei dieser "negativen" Manipulation, geht es immer um Selbsterhaltung und/oder Macht. Durch Manipulation wird versucht, vermeintliche Vorteile für sich oder eigene Interessengruppen zu gewinnen oder Nachteile abzuwenden. Es ist ein Teil des Kampfes ums Überleben und zur Erreichung von Macht über andere. Es geht um Ausschaltung von Konkurrenz oder ungewollter Einflussnahme durch andere.
Es ist nicht nur in der Politik so, dass Parteien für ihre Interessen und die ihrer Klientel werben und dabei nicht immer durch Wahrheit glänzen. Der letzte Bundestagswahlkampf hat es oft gezeigt, dass Verleumdung und tendenziöse Berichterstattung zum Geschäft der Politiker und ihrer journalistischen Sprachrohre gehören.
Es gibt eine ganze Wirtschaftsbranche, deren Ziel ausschließlich der Manipulation von Kaufverhalten dient. Jedes größere Unternehmen hat eine Marketingabteilung. Ob als Flyer oder Beilage im Briefkasten, im Werbefernsehen oder eingeblendet in den meisten Internetseiten, erfolgreiches Marketing bestimmt den Umsatz jedes Unternehmens.
Jeder Mensch hat schon manipuliert und ist manipuliert worden, oft ohne es zu merken oder sich darüber bewusst zu sein. Je nachdem, welche Perspektive man einnimmt, ist Manipulation OK oder aber eben auch nicht.
Manipulation begegnet man heute überall in unserem Leben und doch ist es auch ein natürlicher Vorgang. Auch Tiere, Pflanzen und sogar Bakterien manipulieren, Pheromone helfen auch dabei mit.
https://myanimals.com/de/aktualitaet/die-wissenschaft-beweist-es-hunde-manipulieren-uns/
https://www.sueddeutsche.de/wissen/botanik-gewitzte-gewaechse-1.3476335?reduced=true
https://www.gabot.de/ansicht/neue-studie-wie-bakterien-pflanzen-manipulieren-390161.html
https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/so-beeinflussen-uns-pheromone-wirklich/
Das Instrument der Manipulation ist meist die Sprache, gesprochen, gedruckt oder digital verbreitet. Aber auch gezielte Handlungsweisen können manipulieren.
Therapeuten und Ärzte versuchen durch Manipulation (Einrenken, Massage, manuelle Therapie) Symptome von Krankheiten bei Mensch und Tier zu beseitigen oder zu lindern. Die Gesprächstherapie von
Psychologen ist eine Form von Manipulation, es geht hier um Umstimmung psychischer Befindlichkeiten und dadurch Veränderung von Verhalten. Diese Form von Manipulation ist therapeutisch
gewünscht
Manipulation beginnt schon im Mutterleib, der Nachwuchs empfängt Zuwendung oder auch Ablehnung. Auch Ungeborene nehmen das wahr und reagieren darauf.
Säuglinge werden "erzogen", um gewünschtes Verhalten zu fördern. Kindergarten und die Schule setzen das fort, Militärdienst prägt zu Gehorsam, alle Religionen stellen Verhaltenskodizes auf für ein gottgefälliges Leben. Selbst der Tod ist nicht frei von Manipulation.
Nicht nur politische Parteien, auch andere gesellschaftliche Gruppierungen, wie Vereine, Interessengemeinschaften jeder Art, bis hin zu Nachbarschaften erwarten Anpassung an gleichgeschaltetem, gemeinsamen Verhalten. Arbeitgeber fordern "Corporate Identity", also firmengerechtes Verhalten im Betrieb und gegenüber Kunden, zum Teil sogar in der Freizeit. Wer ausbricht oder sich abhebt, fliegt raus. Anpassung - das wusste schon Darwin - ist der erfolgreichste Weg im Lebenskampf. Gemeinsam ist man stark.
Wenn man mal darüber nachdenkt, wie viel Einflussnahme einem auf dem Lebensweg begegnet, kann einem ganz schwummrig werden.
Die Frage ist also, wie man auf Manipulation - so man sie denn als solche erkennt - reagiert. "Was steckt dahinter?",
ist immer die erste und damit die wichtigste Frage. "Will ich das für mich?" ist als nächstes abzuklären. Hier geht es auch um das "soziale Gewissen" und nicht nur um persönliche Vor- oder
Nachteile.
Unsere Gemeinsamkeit wäre noch erfolgreicher, wenn man sich als Weltgemeinschaft und Wertegemeinschaft von Mensch und Umwelt verstehen würde. Konkurrenz und
Abgrenzung trennen uns heute noch davon in einer Welt, in der nationales Denken gerade wieder Raum gewinnt. Die Corona-Epidemie trägt auch noch dazu bei, dass "wir zuerst" zum Leitbild des
Handelns führt.
Es ist ein langer und beschwerlicher Weg zu Kooperation und Solidarität. Es bleibt offen, ob und wann dieser Wandel in unserer Zivilisation eintritt. Es gibt immer wieder Wellen in die eine und in die andere Richtung. Wir sind alle ein Teil davon.
Wir haben immer die Wahl und tragen die Konsequenzen unseres Tuns und Handelns. Diese Konsequenzen sind oft hart und manchmal sogar tödlich. Wie meine Leser wissen, ist jedoch der Tod nicht das Ende des Seins. Man darf Irrtümer und Fehler begehen, wenn man daraus lernt. Wer nicht jetzt lernt, lernt später.
Das ist meine Meinung dazu. Ich bitte alle um Vergebung, die sich dadurch manipuliert fühlen. Es ist nicht meine Absicht gewesen.
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