Textauszug aus:
Jane Roberts:
Gespräche mit Seth
http://pdf.pd.ohost.de/Jane%20Roberts/Jane%20Roberts%20-%20Gespr%E4che%20Mit%20Seth.pdf
Seite 369 - 371
Jane Roberts: „... Ich glaube, er hat noch etwas für dich über die biblischen
Zeiten; die Kreuzigung... Die Sache ist die, ich weiß, was Seth dir
erzählen wird, aber es ist verwirrend. Es klingt irgendwie nicht richtig.«
»Nun, es freut mich zu hören, daß dir die Worte nicht ausgegangen
sind«, sagte ich. Fortsetzung um 21.50 Uhr.)
Zu deiner Erbauung:
Christus, der historische Christus ist nicht gekreuzigt worden... Du
mußt mir hier etwas Zeit lassen. (Pause.)
Er hatte keine Absicht, auf diese Weise zu sterben; aber andere
fanden, daß eine Kreuzigung nötig wäre, um die Prophezeiungen in allen
Stücken zu erfüllen.
Christus hat nicht daran teilgenommen. (Pause.) Es hat eine
Verschwörung gegeben, in der Judas eine Rolle gespielt hat, einen
Versuch, aus Christus einen Märtyrer zu machen. Der dafür ausersehene
Mann stand unter Drogen - daher die Notwendigkeit, ihm das Kreuz
tragen zu helfen (siehe Lucas, 23) und es war ihm eingeredet worden, er
sei Christus.
Er glaubte das. Er war einer der Irregeführten, aber er war auch von
sich aus davon überzeugt, daß er, und nicht der historische Christus, die
Prophezeiungen erfüllen müsse.
Maria kam, weil sie den Mann bedauerte, der sich für ihren Sohn
hielt. Sie war aus Mitleid anwesend. Die verantwortliche Gruppe wollte,
daß es so aussah, als hätte eine bestimmte Partei der Juden Christus
gekreuzigt. Sie hatten es sich nicht träumen lassen, daß das ganze
jüdische Volk einmal die »Schuld« davontragen würde.
(Pause.) Dies läßt sich schwer erklären und ist selbst für mich nicht
leicht zu entwirren... Die Grabstätte war leer, weil diese selbe Gruppe den
Körper wegtransportiert hatte. Maria Magdalena hat Christus jedoch
unmittelbar danach gesehen (siehe Matthäus, 28). (Lange Pause.)
Christus war ein großes Medium. Er hat die Wunden dann an seinem
eigenen Körper aufbrechen lassen und ist seinen Anhängern sowohl
leiblich als auch im außerkörperlichen Zustand erschienen. Er hat ihnen
klarzumachen versucht, was geschehen war und in welcher Lage er sich
befand, aber die, welche an der Verschwörung nicht teilgehabt hatten,
verstanden ihn nicht und mißdeuteten seine Aussagen.
Petrus hat deswegen den Herrn (Matthäus, 26) dreimal verleugnet
und gesagt, er kenne ihn nicht, weil er festgestellt hatte, daß jener Mensch
nicht Christus war. Die Anklage: »Petrus, warum hast du mich verlassen?
« kam von dem Mann, der sich für Christus hielt - dem unter Drogen.
Judas hat auf diesen Mann hingedeutet. Er wußte von der Verschwörung
und befürchtete, daß sie den wirklichen Christus einfangen könnten.
Deshalb hat er der Obrigkeit einen Mann überantwortet, der als
selbsternannter Messias galt - um das Leben des historischen Christus zu
retten, nicht zu zerstören.
Auf symbolischer Ebene war jedoch in der Kreuzigungsvorstellung
als solche das tiefe Dilemma der menschlichen Psyche und dessen
Bedeutung enthalten, und so wurde die Kreuzigung per se eine viel
größere Realität als die eigentlichen physischen Geschehensabläufe der
damaligen Zeit.
Nur im Wahn Befangene sind in Gefahr oder imstande, ein solches
Selbstopfer zu bringen, oder finden es notwendig. Nur diejenigen, die
noch an Vorstellungen von Verbrechen und Strafe gebunden sind,
würden sich von einem solchen religiösen Drama angezogen fühlen und
in ihrem einen tiefen Widerhall ihrer eigenen subjektiven Gefühle finden.
Christus hat jedoch hellseherisch gewußt, daß diese Ereignisse in
der einen oder anderen Form eintreten würden und hat die
wahrscheinlichen Dramen, die sich daraus entwickeln könnten,
vorausgesehen. Der betroffene Mann konnte von seiner subjektiven
Entscheidung nicht abgelenkt werden. Er wollte sich opfern, um die alten
jüdischen Prophezeiungen wahrzumachen, und war nicht davon
abzubringen.
Als Christus beim letzten Abendmahl sagte: »Das ist mein Leib,
und das ist mein Blut«, wollte er damit zeigen, daß der Geist in aller
Materie ist - mit ihr verbunden und doch von ihr getrennt - und daß sein
eigener Geist vom Körper nicht abhängig war. Er wollte auf seine Weise
damit auch andeuten, daß man ihn fortan nicht mehr mit seinem Körper
identifizieren sollte, denn er wußte, daß der Leichnam nicht sein eigener
sein würde.
Dies wurde alles mißverstanden. Darauf änderte Christus seine
Taktik und erschien von nun an seinen Anhängern ziemlich häufig in
außerkörperlichem Zustand. (Siehe Johannes, 20, 21; Matthäus, 28;
Lukas, 24.) Vorher hatte er das nicht in dem Maße getan. Er hat jedoch
den Versuch unternommen, ihnen zu sagen, daß er nicht tot sei, aber sie
haben es vorgezogen, dies symbolisch zu nehmen. (Eine Pause von einer
Minute.)
Seine physische Gegenwart war nicht länger erforderlich und unter
den gegebenen Umständen sogar peinlich. Da hat er einfach aus ihr
herausgewollt.
Jetzt könnt ihr Pause machen.
(»Danke. Das ist hochinteressant.«)
(22.17 Uhr. »Donnerwetter!« sagte Jane, nachdem sie aus der
Trance war, »das wird niemand hören wollen. Aber ich habe einfach
versucht, mich zu entspannen und es herauszulassen, weil ich selber über
jene Zeit so viele Fragen hatte...« Fortsetzung um 22.28 Uhr.)
Nun: Er wußte, daß ihm ohne die Wunden niemand glauben würde,
daß er es selber sei, weil die anderen so fest überzeugt waren, daß er mit
diesen Wunden gestorben war. (Siehe Johannes, 20.) Sie waren als ein
Erkennungszeichen gedacht, das sich erübrigen würde, sobald er die
wahren Umstände erklärt hatte.
Er aß zum Beispiel, um zu beweisen, daß er noch am Leben war
(Johannes, 21; Lukas, 24 etc.), doch sie haben das einfach so verstanden,
daß der Geist an der Nahrung teilhaben könne. Sie wollten glauben, daß
er gekreuzigt wurde und wiederauferstanden war.
Und damit beende ich unsere Sitzung für heute. Ich wünsche euch
einen schönen guten Abend.
(»Gut. Danke.«)