Astrologie , die Sterndeutung, im Gegensatz zur Astronomie, der Wissenschaft von den Gestirnen, ist und war zu allen Zeiten ein mysteriöses Feld, mit dem man sich beschäftigte, um etwas über sich
selbst, seine Bestimmung und seine Zukunft zu erfahren.
Rational denkende Menschen lehnen alles, was nicht greifbar und beweisbar ist, ab. Für sie ist Astrologie Humbug und dient nur der „Verdummung“ statt der Aufklärung.
Intuitive Menschen und auch viele andere, die einfach Ängste haben, sich Sicherheit wünschen, ungeklärte Fragen haben, neugierig genug oder schlicht fasziniert sind von einem angeblichen „Wissen“
von dem niemand so recht weiß, woher es kommt, gehen regelmäßig zu Sterndeutern oder sie lesen täglich ihr Horoskop in der Tageszeitung.
Sie treffen unter Umständen keine Entscheidung, ohne vorher die Sterne befragt zu haben, wie zum Beispiel Wallenstein, einer der Heerführer aus dem Dreißigjährigen Krieg. Es ist eine Mischung aus
Hoffnung und Bestätigung und daher für viele eine Lebenshilfe.
Die Meinungen sind also geteilt. Ich persönlich sehe in Astrologie weder das eine noch das andere. Wie so oft, kann man auch hier sagen: Es kommt drauf an …
Ich möchte das näher erläutern, es ist meine Sicht und jeder muss und kann sich natürlich seine eigene Meinung bilden.
Zunächst, was genau ist ein Horoskop? Ich mache es mir hier einfach und verweise auf den entsprechenden Artikel in Wikipedia, der recht ausführlich beschreibt, worum es hier geht und auch das „Für und Wider“ beleuchtet.
Die nächste Frage ist: Was geschieht da eigentlich, wenn jemand für sich oder einen anderen ein Horoskop erstellt? An dieser Stelle scheiden sich die Geister, wie man so sagt. Es gibt
Unterschiede und wo immer es Unterschiede gibt, gibt es auch Licht und Schatten.
Viele Horoskope – vor allem Charakteranalysen auf der Basis von Geburtsort und Stunde - werden schnell und einfach mit Hilfe von Computerprogrammen erstellt. Auch im Internet kann man sie zuhauf
finden.
In diesen Programmen steckt die ganze für Astrologie notwendige Systematik und das Wissen um die Bewegung der Sterne im Zeitverlauf. Es ist ein mathematisches Modell, ohne dass dabei menschliche
Intuition beteiligt ist. Es beruht auf Prämissen und Erfahrungen, die verallgemeinert werden. Verallgemeinerungen sind nie präzise, sondern bestenfalls ein schwammiges Bild, das interpretierbar
ist. Man erkennt das leicht an den Formulierungen der Texte, die so ein Programm liefert.
Noch gröbere Verallgemeinerungen und entsprechende Uneindeutigkeit finden wir in den Tageshoroskopen der Medien, egal ob Zeitung, Internet oder bei den Astrologen im Fernsehen. Diese Horoskope
dienen nur der Unterhaltung, sonst nichts.
Ganz anders sieht es aus, wenn ein Horoskop individuell und mit persönlichem Kontakt zwischen einem Astrologen und einer Hilfe suchenden Person erstellt wird.
Die Qualität ist nicht nur eine Frage der Methodik und der Kenntnis von physischen und metaphysischen Zusammenhängen, sondern auch abhängig von der „Gabe“ des oder der Astrologen(in).
Was ist das für eine Gabe? Nach den kosmischen Gesetzen ist alles Energie und Schwingung.
Schwingungen sind teilweise messbar, es gibt aber auch Schwingungen, die jeder von uns mehr oder weniger spürt und wahrnimmt, von denen man aber unter Umständen nur eine Ahnung empfängt, die man
aber meist nicht rational erklären kann. Als simple Beispiele fallen mir da Wetterwechsel, bedrohliche Situationen und Krankheiten ein. Es gibt Menschen, die „feinere Antennen“ haben als andere.
Wenn es um andere Menschen geht, besteht meist eine intensive Beziehung, eine Verbundenheit, die es ermöglicht, Schwingungen wahrzunehmen und oft richtig zu interpretieren.
Diese Verbundenheit kann man auch herstellen. In vielen Berufen, im medizinischen oder psychologischen Bereich, aber auch in der Seelsorge und im Sozialwesen, ist es für eine gute Betreuung und Beratung hilfreich, sich in seinen Klienten „hinein zu versetzen“. Das gelingt nicht jedem und ist abhängig davon, ob auf beiden Seiten Bereitschaft dazu besteht. So ist z. B. auch für einen Hypnotiseur der Rapport, nämlich Einverständnis und Bereitschaft, und damit gegenseitiges Vertrauen, die unabdingbare Basis für das Gelingen einer Hypnose.
Das gilt auch für einen Astrologen. Die Radix, also die graphische Darstellung der Einflüsse der Sterne zum Geburtszeitpunkt ist dann nur ein Hilfsmittel, das nicht als Ergebnis sondern als Einstieg in ein Horoskop verwendet wird. Sie vermittelt bildhaft den energetischen Zustand am Geburtsort zur Geburtszeit. Das ist aber nur die Basis, um sich in den aktuellen energetischen Zustand des Klienten einzufühlen. Nicht nur Körpersignale, sondern auch unsere "Ausstrahlung" wirkt auf unsere Umgebung. Ob es bei Sympathie/Antipathie Empfindungen bleibt, oder ob feinere Schwingungen wahrgenommen werden können, ist eine Frage der Sensitivität.
Ein guter Astrologe wird in der Lage sein, das individuelle und aktuelle energetische Feld eines Klienten nicht nur zu spüren, sondern – wenn man so will – in ihm zu lesen. Es ist eine Art
Essenzkontakt. Diese Fähigkeit ist selten und wird auch, wegen der beschriebenen
Voraussetzungen, nicht immer zu 100%igen Ergebnissen führen. Ein Vergleich mit Channeling ist hier
angebracht, der Einfluss der Persönlichkeit des Channels oder hier des Astrologen, lässt sich nicht vollständig ausschließen.
Eines kann man aber mit Sicherheit sagen. Aussagen zur Zukunft sind immer nur Möglichkeiten, die sich aus dem aktuellen energetischen Zustand des Klienten bestenfalls mit Wahrscheinlichkeiten
erkennen lassen. Da jedoch viele Faktoren zusammenspielen und sich Situationen ständig verändern, kann sich eine Prognose auch als völlig falsch herausstellen.
Was steckt also dahinter, was ist oder was kann der Nutzen eines Horoskops sein?
Astrologie ist keine Wissenschaft, sondern ein intuitives „Geschäft“. Der kommerzielle Aspekt darf dabei nicht vergessen werden. Menschen leben davon, dass ihre Arbeit nachgefragt wird. Oft wird
deshalb – entgegen traditioneller kaufmännischer Praxis - vorher kassiert und erst dann geliefert.
Dennoch sehe ich auch einen möglichen Nutzen in Horoskopen. Entscheidend ist für mich, ob ich mit dem Gesagten oder sonst Übermitteltem in Resonanz gehe. Ein Horoskop kann Impulse geben. Dann
werden Informationen aus dem Unterbewusstsein, die energetisch vorhanden aber eben nicht bewusst sind, ans Tageslicht befördert. Wir spüren das, wenn wir sehr spontan erkennen, darin steckt
zumindest ein Teil unserer Wahrheit. Das ist Resonanz.
Im bewussten „Normalzustand“ habe ich die Chance, über Möglichkeiten nachzudenken. Mir werden meine Vorstellungen, Wünsche und Sehnsüchte unter Umständen klarer. Das Aufzeigen von Möglichkeiten
motiviert mich deshalb vielleicht, einen Weg zu gehen, zu dem mir bisher das Zutrauen oder der Mut fehlte. Oder ich werde von etwas abgehalten, dessen Konsequenzen ich nicht übersehen habe.
Es bleibt jedoch immer die Erkenntnis, was auch immer ein Horoskop aussagt, es ist stets unser freier Wille und unsere Wahl, wie wir uns im Leben entscheiden. Blindes Vertrauen und Verzicht auf
Validierung ist ein gefährlicher Weg, oft mit ungutem Ausgang.
Unseren Weg finden wir in uns und nicht im Außen. Ob wir Tarot Karten verwenden, ein Horoskop lesen, ein Channeling erhalten, meditieren, uns in Kontemplation versenken oder beten, das sind alles
nur alternative Möglichkeiten, um zu uns selbst zu finden. Manchmal reicht sogar ein gutes Buch oder ein Zeitungsartikel oder eine Webseite. Es sind Anstöße und Hilfen zur Innenschau, aber nicht
unbedingt die Wahrheit. Über unsere persönlichen Wahrheiten bestimmen wir selbst, niemand sonst.
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