Mystik hat immer etwas geheimnisvolles, das entspricht der Wortbedeutung im Griechischen mystikós.
In theistischen Religionen verbindet man damit "Gotteserfahrung", in anderen Religionen bezieht es sich entsprechend auf Erfahrungen der "letztendlichen Wirklichkeit", es ist also nur eine
unterschiedliche Beschreibung des gleichen Phänomens.
Es gibt eine ganze Reihe "anerkannter" Mystiker, wie z. B. Birgitta von Schweden. Die Liste ist lang. Die meisten werden von ihren "Eingebungen" überrascht. Die "Quelle" ist für sie mystisch,
geheimnisvoll und rätselhaft, die Inhalte meist überwältigend. Eine Überprüfung des "Absenders" ist in keinem Fall möglich.
Die Offenbarungen aus diesen Quellen bestätigen für mich die These, dass - ähnlich wie beim Channeling - die Persönlichkeit und das Weltbild eines Mystikers mit einfließt. Offenbarungen bestätigen den Glauben. Es wird nichts "empfangen", was der
Glaubensvorstellung des Mystikers widerspricht. Es würde ihn überfordern. Dieses Gefühl der Überforderung wird oft genannt, von Menschen, die etwas empfangen und nicht verstehen, woher die
Botschaft kommt. Aus Mangel an Erklärung greift man zu der einzig plausiblen Möglichkeit: Ich habe mit Gott oder Jesus gesprochen.
Für Prophezeiungen, die ebenfalls von Mystikern gemacht werden, gilt das Gleiche: Es werden Ahnungen aufgrund einer Situation in die Zukunft projiziert, vermischt mit Ängsten oder Hoffnungen. Im
Kern stecken Hinweise, wohin die Aufmerksamkeit gelenkt werden soll: Gefahren, Möglichkeiten Chancen.
Bis hierher hört sich das für viele an wie "alles Humbug". So einfach ist es jedoch nicht. Jede "Offenbarung" muss die Sprache, den Hintergrund, den Zeitgeist und das Ohr des Empfängers treffen, sonst wird sie nicht verstanden, mangels Resonanz. Mystiker haben in allen Zeiten versucht, ihre Erkenntnisse zu vermitteln. Sie wurden und werden nicht immer verstanden. Manches erschließt sich dem Menschen erst später.
Die Zeit ist über viele solche Offenbarungen hinweggegangen, wir verstehen sie nicht mehr oder nur unvollständig, weil uns der Kontext fehlt oder uns die Sprache fremd erscheint und können daher
nicht mehr viel damit anfangen. Für ihre Zeit waren es jedoch hilfreiche Informationen. Auch heute kann man mit etwas Mühe und Verständnis noch wertvolle Hinweise daraus ziehen. Oft muss man
dabei Begriffe in die Neuzeit "übersetzten".
Interessanterweise decken sich dann durchaus Offenbarungen des Mittelalters mit "Durchsagen" von heute. Der Kontakt zu Wesenheiten außerhalb unserer physischen Existenz ist nicht nur ein Phänomen
von heute. Es hat diesen Kontakt schon immer für "empfängliche" Menschen gegeben, meist verbunden mit der Aufgabe, die Botschaften an andere Menschen weiterzugeben.
Eine ausführliche Betrachtung alter und neuer Offenbarungen
- einmal aus anderer Sicht - findet man unter: