Unter Spiritualität werden heute vielfältige Haltungen zum Selbst und zur Gemeinschaft, bis hin zu kosmologischen
Anschauungen verstanden. Spiritualität kann sich intellektuell bilden, oder auch emotional erfahren werden. Sie ist - so sehe ich es als Mensch - nichts statisches, sie entwickelt sich.
Religionen jeder Art liefern fertige Konzepte und ethische Richtlinien, wie Spiritualität
gelebt werden kann. Meist handelt es sich dabei um "Pakete" von Glaubensüberzeugungen und moralischen Verpflichtungen, die nach dem Motto "ganz oder gar nicht" ein Weltbild mit entsprechendem
Verhaltenskodex liefern und ein Bekenntnis dazu fordern. Heilsversprechen und Strafandrohung dienen dabei der Disziplinierung.
Spiritualität ist jedoch nicht religionsgebunden. Es ist für mich unser natürlicher Zustand, der allerdings oft überdeckt ist, nicht erkannt wird und deshalb nicht den Weg ins Alltagsbewusstsein
findet. Oft sind es gerade Religionen, die daran hindern, sich selbst zu erkennen.
Der Mensch sieht sich meist als Vereinigung von Körper, Geist und Seele. Der Zusammenhang von materiellem Sein, immateriellem Verstand und spiritueller Existenz, also die Antwort auf die Frage: „Wer bin ich?“ und die Beziehung zwischen individuellem Sein und kollektivem Sein, erschließt sich jedem anders.
Oft ist eine Entwicklung im Verlauf eines Lebens zu beobachten, die mit Bewusstseinsentwicklung bezeichnet wird. Die Perspektive wird breiter, vollständiger, entsprechend der Manifestation des Seelenalters. Es gibt also keine „falsche“, sondern nur unvollständige Spiritualität, wenn sie erfahren wird. Angelernte oder von anderen unreflektiert angenommene Ansichten und Vorstellungen über Frömmigkeit entstammen jedoch – wie auch profane Glaubenssätze, von denen wir uns leiten lassen – der falschen Persönlichkeit.
Diese Webseite gibt Impulse und Denkanstöße. Sie spiegeln mein momentanes Verständnis, das mit Sicherheit auch nicht vollständig ist. Vielleicht kann der eine oder andere Leser damit in Resonanz gehen. Ich bin kein Missionar.
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