Zentrum,

der "Ort", von dem aus wir agieren ...

 

 

„Zentrum“ ist eine Ortsangabe, gewöhnlich meint man damit entweder den Mittelpunkt z. B. einer Stadt oder einen Ort, an dem etwas konzentriert vorhanden ist, z. B. ein Ärztezentrum.

 

Das Zentrum, als Teil der Overleaves, die sich eine Seele vor der Inkarnation wählt, dient einerseits der Lokalisierung von Reaktionsmustern im Körper. Formulierungen, wie z. B. „aus dem Bauch heraus“, „vom Kopf her“, „aus vollem Herzen“ sind uns geläufig. Es besteht auch ein Zusammenhang (Resonanz) mit den Chakren. Andererseits beschreiben die Zentren einen bestimmten Typus, den wir in einem Menschen sehen, bei dem eines der Zentren besonders stark ausgeprägt ist, z. B. Gefühlsmensch, Heulsuse, Aktiver, Aktionist, Intellektueller, oder Querdenker.

 

Es gibt sieben Zentren, davon sind vier regelmäßig zu beobachten, die anderen drei eher selten und nur in Extremsituationen. MICHAEL unterscheidet das primäre und das sekundäre Zentrum, das sind die beiden Zentren eines Menschen, die er am häufigsten nutzt. Die Zentren sind wieder den schon bekannten Achsen zugeordnet und es gibt ordinale und kardinale Zentren und natürlich das neutrale Zentrum, wir kennen das ja schon. Die Pole beschreiben – wie üblich – die „wahre“ und die „falsche“ Persönlichkeit, an denen wir erkennen, wann wir in Übereinstimmung mit unserer Essenz sind.

 

Übersicht Zentren, zum vergrößern bitte anklicken
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Die Zentren 4,5 und 6 werden nur in Ausnahmesituationen willentlich benutzt. Instinktiv – im Sinne von automatisch, unbewusst – reagiert man z. B. im Koma oder bei hohem Stress. Die höheren Zentren sind „Sternstunden“ oder auch –Sekunden, in denen man besondere Einsichten hat oder Zusammenhänge durchschaut bzw. Gefühle entwickelt, die „umwerfend“ oder „gewaltig“ empfunden werden. Kein Mensch erlebt auf Dauer diese Zentren oder reagiert immer nur aus ihnen heraus. Wenn es so wäre, könnten die alltäglichen Begebenheiten nicht mehr adäquat wahrgenommen werden, man käme in eine Art Traumzustand und wäre nicht mehr selbständig lebensfähig. Auch wenn die Seele nach höheren Erfahrungen strebt, so geht es doch um die Balance der verschiedenen Zentren und um das agieren aus dem jeweiligen positiven Pol heraus.

 

Das neutrale Zentrum ist das instinktive Zentrum. Es bezieht sich auf die im Körper eher automatisch ablaufenden Prozessen, wie Atmung und Stoffwechsel. Das vegetative Nervensystem steuert diese Prozesse ohne willentliche Entscheidungen. Unwillentliche Reflexe wie der Fluchtreflex gehören dazu.

 

Das instinktive Zentrum, das eigentlich nur Überlebensstrategien, Flucht oder Angriff kennt, findet man in unserer so genannten zivilisierten Welt eigentlich nur bei retardierten, psychisch kranken Menschen als dominante Verhaltensvariante. Die neugeborene Seele hat in ihrer ersten Inkarnation auch nicht mehr als Repertoire zur Verfügung, ebenso reagieren und handeln Säuglinge. Unsere Instinkte werden vom Stammhirn, dem archaischen Teil des Gehirns gesteuert und stehen uns unterbewusst zur Verfügung, das Limbische System als Mittler zur Gehirnrinde, dem „neuesten“ Gehirn der menschlichen Entwicklung, sorgt aber dafür, dass – im täglichen Leben des modernen Menschen - auch andere Faktoren mit bei unseren Handlungsentscheidungen berücksichtigt werden.

 

Die drei ordinalen Zentren, fühlen, denken und handeln, sind sensorisch. Sie werden während der physischen Existenz permanent gebraucht, um wahrzunehmen, was erfahren werden kann. Manche Menschen können gut mit Emotionen umgehen, andere sind eher sachorientiert und wieder andere sind tatkräftig. Alles hat seine Berechtigung und wird in gleicher Weise situativ gebraucht.

 

Die drei kardinalen Zentren sind eher abstrakt. Sie sind nicht höherwertig (auch wenn sie höher genannt werden), sondern im ihrem Wesen genauso Teil des Ganzen. Sie verschaffen jedoch Zugang zu Erfahrungen, die nicht so „erdgebunden“ sind. Es geht eher um direkte Erfahrungen von Wahrheit, Liebe und Schönheit, was ja die Bausteine des ganzen Universums sind. Die höheren Zentren dienen dazu, Erfahrungen in einen größeren Zusammenhang zu stellen, letztlich in den der Ewigkeit. Die „höhere“ Version des physischen Zentrums ist das motorische Zentrum. Entsprechend werden hier auch „weltliche“ Erfahrungen gemacht oder wahrgenommen, aber weniger lokal, wie z. B. Hunger, sondern eher ganzkörperlich, als Unruhe, Wachheit oder Umsicht.

 

In jedem der Zentren, besonders aber in den höheren gibt es ein Spektrum von einfachen bis zu außergewöhnlichen, von trüben und unscharfen bis zu klaren, verfeinerten oder sogar vergeistigten Erfahrungen.

 

Das primäre Zentrum (Wahrnehmungszentrum) beschreibt die vorherrschende Wahrnehmung und Verarbeitung von Situationen, das sekundäre Zentrum (Reaktionszentrum) das typische reaktive Verhalten. MICHAEL (und auch „die Quelle“) nennt die Kombination aus beidem das Reaktionsmuster. Es wird ausgedrückt durch die Formel: „Zentrum, Teil des Zentrums“

 

 

Folgende Kombinationen sind „idealtypisch“. möglich und ich möchte versuchen, sie anhand eines Beispiels grob zu veranschaulichen.

Situation: Unfall, Verletzungen sind entstanden.

 

1. Emotional > emotional (emotionaler Teil des emotionalen Zentrums) Eine Situation wird emotional aufgenommen, die Gefühle werden reaktiv zum Ausdruck gebracht: Mensch empfindet Schreck oder Angst > Mitleid oder Sorge wird empfunden > Weinen oder schmerzverzerrtes Gesicht.

 

2. Emotional > intellektuell (intellektueller Teil des emotionalen Zentrums) Eine Situation wird emotional wahrgenommen, die Reaktion ist rational, sachlich und begründet: Mensch empfindet Schreck oder Angst > Mitleid oder Sorge wird empfunden > „Der Arzt wird das wieder in Ordnung bringen.“

 

3. Emotional > physisch (physischer Teil des emotionalen Zentrums) Eine Situation wird emotional wahrgenommen, die Reaktion ist aktives Handeln: Mensch empfindet Schreck oder Angst > Mitleid oder Sorge wird empfunden > zum Arzt fahren, helfen oder Hilfe rufen oder holen, aber auch ziellos umher rennen, Hände ringen oder weglaufen.

 

4. Emotional > motorisch (motorischer Teil des emotionalen Zentrums) Eine Situation wird emotional wahrgenommen, die Reaktion ist zielgerichtetes Handeln: Mensch empfindet Schreck oder Angst > Mitleid oder Sorge wird empfunden > Erste Hilfe wird geleistet und Weiterversorgung veranlasst.

 

5. Intellektuell > emotional (emotionaler Teil des intellektuellen Zentrums) Eine Situation wird sachlich wahrgenommen, die Reaktion ist emotional: Mensch sieht Verletzungen > Verletzungen werden beurteilt > als erstes wird Bedauern ausgedrückt.

 

6. Intellektuell > intellektuell (intellektueller Teil des intellektuellen Zentrums) Eine Situation wird sachlich wahrgenommen, die Reaktion ist bedacht: Mensch sieht Verletzungen > Verletzungen werden beurteilt > „Das muss schnell versorgt werden.“

 

7. Intellektuell > physisch (physischer Teil des intellektuellen Zentrums ) Eine Situation wird sachlich wahrgenommen, die Reaktion ist aktives Handeln: Mensch sieht Verletzungen > Verletzungen werden beurteilt > ein griffbereites Tuch wird als Verband benutzt.

 

8. Intellektuell > motorisch (motorischer Teil des intellektuellen Zentrums) Eine Situation wird sachlich wahrgenommen, die Reaktion ist zielgerichtetes Handeln: Mensch erfasst Verletzungen > Verletzungen werden beurteilt > Verletzter wird gesichert, dann angemessene und sorgfältige Wundversorgung vorgenommen.

 

9. Physisch > emotional (emotionaler Teil des physischen Zentrums) Eine Situation wird körperlich, z. B. durch anfassen, betasten oder untersuchen erfasst, die Reaktion ist emotional: Mensch betastet Verletzten > Blut fließt über die Hand oder Puls wird/wird nicht gespürt > Ekel, Freude Trauer oder Angst wird ausgedrückt.

 

10. Physisch > intellektuell (intellektueller Teil des physischen Zentrums) Eine Situation wird körperlich, z. B. durch anfassen, betasten oder untersuchen erfasst, die Reaktion ist bedacht: Mensch untersucht Verletzten > Ergebnisse werden protokolliert und analysiert > Diagnose wird gestellt.

 

11. Physisch > physisch (physischer Teil des physischen Zentrums) Eine Situation wird körperlich, z. B. durch anfassen, betasten oder untersuchen erfasst, die Reaktion ist aktives Handeln: Mensch untersucht Verletzten > Verletzter wird geborgen.

 

12. Physisch > motorisch (motorischer Teil des physischen Zentrums) Eine Situation wird körperlich, z. B. durch anfassen, betasten oder untersuchen erfasst, die Reaktion ist zielgerichtetes Handeln: Mensch untersucht Verletzten > Blut fließt über die Hand oder Puls wird/wird nicht gespürt > unbeeindruckt wird das nötige zur Rettung/Heilung getan.

 

13. Motorisch > emotional (emotionaler Teil des motorischen Zentrums) Eine Situation wird körperlich, zielgerichtet erfasst, die Reaktion ist emotional: Mensch eilt zur Hilfe > ergreift oder umarmt den Körper > tröstet und steht bei.

 

14. Motorisch > intellektuell ( intellektueller Teil des motorischen Zentrums) Eine Situation wird körperlich, zielgerichtet erfasst, die Reaktion ist bedacht: Mensch eilt zur Hilfe > durchdenkt alternative Maßnahmen

 

15. Motorisch > physisch (physischer Teil des motorischen Zentrums) Eine Situation wird körperlich, zielgerichtet erfasst, die Reaktion ist aktives Handeln: Mensch eilt zur Hilfe > trifft Maßnahmen wie Verkehr anhalten oder Verletzten adäquat lagern

 

16. Motorisch > motorisch (motorischer Teil des motorischen Zentrums) Eine Situation wird körperlich, zielgerichtet erfasst, die Reaktion ist zielgerichtetes körperliches Handeln: Mensch eilt zur Hilfe > handelt emotional unbeeindruckt und ohne nachzudenken durch körperliche Aktion.

 


Diese idealtypische Darstellung ist theoretisch, nur ein Model. In der Praxis wird jedes Reaktionsmuster eine emotionale, eine intellektuelle und eine motorische Komponente haben. Die Zuordnung zu einem der idealtypischen Zentren ist jedoch möglich, wenn man sich selbst oder andere beobachtet. Wenn auch im Idealfall alle Zentren ausgeglichen vorhanden sind und in gleicher Weise und im gleichen Umfang genutzt werden, also zusammenarbeiten, so ist es in unserer „irdischen Existenz“ doch so, dass eine oder zwei Komponenten überwiegen. Die „fehlende“ oder besser „weniger ausgeprägte“ Komponente ist eine Schwäche. An Schwächen kann man arbeiten und sie verbessern, das ist Teil der Entwicklung.

 

 

 

Die Zentren im Einzelnen

 

1. Das emotionale Zentrum ist dem Herzchakra zugeordnet. Menschen, die hier ihr primäres Zentrum haben, sind gefühlsbetont, romantisch und warmherzig. Sie genießen enge und liebevolle Partnerschaften. In unseren westlichen Kulturen, die eher intellektuell orientiert sind, wird oft auf sie herabgesehen. Emotionen sagen uns, was bei uns im Inneren vorgeht. Empathie für die Gefühle anderer sind Emotionen, die durch Resonanz quasi selbst empfunden werden. Es ist einleuchtend, dass, im Hinblick auf den beruflichen Lebensweg oder auch auf die persönliche Entwicklung, Zentren geeigneter oder eher weniger geeignet sein können. Die Seele wählt entsprechend ihrem Lebensplan aus. Für einen Musiker, eine Kindergärtnerin oder auch einen Seelsorger könnte z. B. das emotionale Zentrum geeigneter sein, es ist aber sicherlich keine Voraussetzung.

 

Menschen im positiven Pol – hinspürend – achten auf ihre Gefühle und bringen sie auch zum Ausdruck, sie lachen und feiern gern, können sich herzhaft freuen, sind heiter und verspielt. Mitgefühl und Anteilnahme, Trost und das Bedürfnis, anderen zu helfen, gelingen hier am besten, weil man selbst seine Gefühle kennt und positiv damit umgeht.

 

Im negativen Pol – gefühlsduselig - führen Ängste zu Übertreibungen. Die Furcht, den Partner oder einen anderen geliebten Menschen zu verlieren, die Angst vor der Zukunft und Befürchtungen vor Schicksalsschlägen führen zu irrationalen Reaktionen. Das äußert sich in Melancholie, Launigkeit, Nostalgie und auch Einsamkeit. Leicht zu verletzende Gefühle sind typisch.

 

2. Das Intellektuelle Zentrum resoniert mit dem Halschakra. Die Vernunft ist hier oberstes Prinzip. Kognitive Verarbeitung von Erlebnissen und vernünftige Reaktionen sind hier der Maßstab für Verhalten. Vorsicht ist geboten, denn Intellekt ist nicht mit Bildung gleichzusetzen. Es geht darum, Sachverhalte zu analysieren und zu durchdenken, nicht um das Abstraktionsvermögen, den Wortschatz oder das Ausdrucksvermögen. Auch ungebildete Menschen können auf ihrem Niveau intelligent, im Sinne von analytisch, bedacht, reagieren. Für ein Leben als Lehrer, Forscher, Wissenschaftler oder auch als Politiker, Redner oder Schriftsteller könnte das intellektuelle Zentrum geeigneter sein, es besteht aber natürlich kein Umkehrschluss.

 

Im positiven Pol – nachdenkend- wird alles rationalisiert und solange durchdacht, bis man versteht. Man sucht die Wahrheit mit dem Verstand. Wenn man etwas nicht versteht, hat man noch nicht genug darüber nachgedacht.

 

Menschen im negativen Pol – verkopft – schießen über vernünftiges Denken hinaus. Sie akzeptieren nur ihre Logik, leiten theoretisch Sachverhalte und Gründe für Geschehnisse ab, hängen starr an ihren Methoden. Unklarheiten Mehrdeutigkeiten und Irrationalitäten sind ihnen ein Greuel und für sie nicht akzeptabel

 

3. Das physische Zentrum ist im Solar Plexus zuhause. Aktive Körperlichkeit, sowohl in der persönlichen Wahrnehmung als auch im Ausdruck, z. B. als Bewegungsdrang oder in der Sexualität ist hier der Schwerpunkt. Menschen mit diesem primären Zentrum brauchen physischen Kontakt und physische Erlebnisse für ihre Erfahrungen. Sie müssen immer irgendetwas tun, Stillstand und Ruhe sind unerträglich. Bodybuilder, Leistungssportler, Soldaten, Ordnungshüter und auch Rettungsschwimmer könnten auf ihrem Lebensweg von einem ausgeprägten physischen Zentrum profitieren. Aber auch Büroarbeiter oder andere körperlich eher träge Berufsgruppen können das physische Zentrum in ihrer Freizeit genießen.

 

Im positiven Pol – tuend – hält man sich auf, wenn sich schnelle Reaktionsfähigkeit und Ausdauer paaren. Dinge werden tatkräftig angepackt und zu Ende gebracht.

 

Im negativen Pol – aktionistisch – bestimmt Nervosität, Hast und Aufregung das Handeln. Gehampel und Gezappel sind typisch, es fehlt die Gleichmäßigkeit. Es wird irgendwas getan, nur um etwas zu tun. Dahinter steckt die Angst, dass einem etwas aus der Hand gleitet, sich aufstauen könnte und einen schließlich überwältigen könnte.

 

4. Das instinktive Zentrum ist dem Wurzelchakra zugeordnet. Dieses Zentrum ist unser biologisches Erbe, wenn man so will. Wir funktionieren, ohne uns dessen bewusst zu sein. Die Stärke dieses Zentrums ist die Ursprünglichkeit und Merkwürdigkeit, es geschieht einfach etwas Wichtiges und Notwendiges ohne unser Zutun. Menschen sind in ihrem Normalzustand – mit Ausnahme der genannten Körperfunktionen – sehr selten in diesem Zentrum. Wenn es so ist, erscheinen sie uns „verrückt“ zu sein. Man findet sie dann entsprechend in psychiatrischen Einrichtungen.

 

Der positive Pol – funktionierend – beschreibt die unvorhersehbare und unberechenbare Spontaneität. Unbewusste Launen und Eingebungen bestimmen das für sie adäquate Handeln.

 

Im negativen Pol – unreflektiert – wird jede Kontrolle verloren. Die Urängste unserer Vorfahren, die den Gefahren der Wildnis ausgesetzt waren, die überall lauern können, verursachen Panikreaktionen, völlig abgehoben von der Realität..

 

5. Das höhere intellektuelle Zentrum steht mit dem Scheitelchakra in Resonanz. Hier werden Ideen geformt, Zusammenhänge hergestellt und Philosophien entwickelt. Eine ganz gewöhnliche Erfahrung kann es hier z. B. sein, nicht nur seine Kontoauszüge zu studieren, sondern sie in den Kontext eines „Gesamtbudgets“ nicht nur finanzieller Natur zu stellen. In dem Maße, wie die Energie dieses Zentrums anwächst und klarer wird, können hintergründige Philosophien des Lebens entstehen oder sich auch Offenbarungen von Wahrheit auftun, in denen man neue Bedeutungen und Prioritäten für sein Leben erkennt.

 

Im positiven Pol – integrierend – werden neue Informationen in bestehende Schemata und Systeme eingeordnet. Das Weltbild öffnet sich zum Universalbild und darüber hinaus.

 

Im negativen Pol – verstiegen – werden Informationen von anderen „telepathisch“, also nicht durch verbale Kommunikation, sondern in Form von sinnlichen oder geistigen Wahrnehmungen aufgenommen. Menschen in diesem Pol sind Tagträumer oder leben in Phantasiewelten. Es fehlt  hier auch oft der Realitätsbezug. Dahinter steckt die Angst, dass Worte nicht ausreichen, um adäquat zu beschreiben. Sie verarbeiten daher lieber ihre Bilder als Texte oder Formulierungen. Die gemeinsame Form der Verständigung durch Sprache wird nicht genutzt. Menschen wirken "verstiegen" im Sinne von weltabgewandt, vergeistigt, in höheren Sphären schwebend, Ihre "Weisheit" können sie niemandem vermitteln.

 

6. Das höhere emotionale Zentrum steht mit dem Stirnchakra (drittes Auge) in Verbindung. Die Stärke dieses Zentrums bestimmt, wie sehr jemand auf Situationen mit Einfühlungsvermögen, Begeisterung, Ehrerbietung, Verwunderung, Temperament, Ausgelassenheit und Dankbarkeit reagiert. Menschen empfinden das Leben als Wunder und sie sind dankbar dafür. Wenn jemand z. B. im Kino bei einem Film, in dem es um den Tod oder das Leiden eines Menschen geht, in Tränen ausbricht, weil er mit der Figur mitfühlt, ist das ein Beispiel für eine Erfahrung aus diesem Zentrum heraus, was häufig zu beobachten ist, aber auch nicht lange anhält. Es handelt sich hier nicht um eine persönlich bekannte Person, ist nur gespielt und ist daher eine abstrakte Erfahrung des höheren emotionalen Zentrums. Es kann auch geschehen, dass Erinnerungen an persönliche Erfahrungen dadurch wieder aktiviert werden, was dann aus dem ordinalen emotionalen Zentrum kommt. Erfahrungen, bei denen Grenzen überwunden werden, z. B. wenn man sich über die Illusion der physischen Existenz erhebt und Gefühle von bedingungsloser Liebe zu allem was ist empfindet und erlebt. Alles übersteigende Verzückung und Glückseligkeit sind Bezeichnungen für diesen Bewusstseinszustand.

 

Im positiven Pol – einfühlend - reagieren Menschen teilnahmsvoll auf die Stimmung einer Situation. Sie stellen sich auf andere ein und sind zu intensiver seelischer Intimität fähig. Man nennt das auch Essenzkontakt.

 

Im negativen Pol – ahnend – werden die Eindrücke der Gefühle von anderen ohne wirkliche Nähe oder Harmonie wahrgenommen. Dahinter steckt die Angst, nicht objektiv genug zu sein, das stört die Verbindung.

 

7. Das motorische Zentrum, als höheres physisches Zentrum, korreliert mit dem Sakralchakra. Mit Chi Energie, Prana oder Kundalini bezeichnen die östlichen Traditionen die Kraft dieses Zentrums. Wir nennen es Lebenskraft oder Vitalität.

Einfache Erfahrungen aus diesem Zentrum können hier z. B. beim Tanz gemacht werden, wenn man dabei alles um sich herum vergisst und sich völlig der rhythmischen Bewegung und der Musik hingibt. Auch tiefgreifende sexuelle Erfahrungen können geschehen, obwohl der Beginn des Geschlechtsaktes mit der körperlichen Stimulation noch dem ordinalen physischen Zentrum zuzuordnen ist. Auch hier wird die Grenze überschritten, wenn Personen und Situationen keine Rolle mehr spielen und es nur noch um die höhere Schwingungsebene geht. Die extremste Erfahrung dieses Zentrums besteht darin, psychokinetische Kräfte zur Verfügung zu haben, „Wunder“ geschehen zu lassen oder übermenschliche Fähigkeiten zu besitzen. Die Superhelden in Filmen, wie Batman oder Wonder Woman sind Beispiel dafür, was hier gemeint ist.

 

Im positiven Pol – bewirkend – sind Menschen in der Lage, ohne großen Aufwand Dinge zu erledigen oder etwas geschehen zu lassen. Ein Leistungssportler ist z. B. allein durch sein Bewusstsein dieser Kräfte in der Lage, Höchstleistung zu vollbringen.

 

Menschen im negativen Pol – energisch – verwenden große Anstrengungen darauf, etwas zu bewegen, sie sind nicht im Fluss. Diese Energieverschwendung wird oft mit Stehvermögen oder Biss verwechselt.

 

 

Die Seele strebt nach höheren Erfahrungen, die in der Physis, bei entsprechender Entwicklung, wenn auch oft nur kurzfristig, durchaus möglich sind. Weltentrückte Gurus haben das vielleicht gelegentlich erreicht, ihre Lebensläufe beweisen jedoch, dass auch sie noch Mensch sind. Osho’s umfangreiche Sammlung von Rolls Royce Fahrzeugen war nur ein Beispiel dafür. Diese „Ausrutscher“ bedeuten jedoch nicht, dass sie alle Schwindler und Betrüger sind.

 

Es kommt bei den Zentren darauf an, alle in ausgeglichener Weise zur Verfügung zu haben und situativ adäquat einzusetzen. Die Zuordnung der Zentren zu den Chakren korrespondiert damit. Das Idealbild der Aktivierung und Balancierung aller Chakren entspricht damit den Aussagen über die Zentren.

 

Die Selbstanalyse hilft, Defizite zu ermitteln, um daran arbeiten zu können.

 

 

 

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Die Systematik der Seele, so wie MICHAEL sie uns vorstellt, ist unter der Überschrift "Matrix" dargestellt.


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