Von den meisten MICHAEL Channel wird diese Rolle mit Warrior bezeichnet, was wörtlich Krieger oder Soldat bedeutet. Robert nennt sie „Defender of the flame“, also die, die die Flamme oder die Fahne hochhalten bis zuletzt, loyal bis zum Tod.
Dieser Archetyp ist heute im Zeitalter der Antikriegsbewegung nicht mehr zur Identifikation geeignet, deshalb nenne ich diese Rolle „Kämpfer“, was meiner Meinung nach eher der Mehrheit, der diesem Bild zuzuordnenden Menschen, entspricht.
Diese Rolle liegt in Michael’s System auf der Aktions Achse, wie auch der Herrscher; sie ist ordinal also auf jeweils einen „Gegner“ ausgerichtet, den es zu überwinden gilt; der Herrscher, als kardinale Rolle, widmet dagegen seine Aufmerksamkeit seinem gesamten Herrschaftsbereich.
Der Kämpfer wird getragen von der Energie 3, kämpfen und beschützen. Die entsprechenden Overleaves sind Unterordnung als Ziel, der Modus ist Ausdauer, die Einstellung ist die des Zynikers, das Zentrum des Handelns ist physisch/motorisch und sein Haupthindernis ist das Märtyrertum. Ein „idealer“ Kämpfer wird sich immer seinem Herrn ergeben und ihm absolut loyal gegenüber stehen. Es kann auch sein, dass von einem Kämpfer nur „Gott“ als höher stehend angesehen wird. Ausdauer ist eine wichtige Eigenschaft im Kampf. Zynische Bemerkungen sind typisch, aber nicht zwingend bei einem Kämpfer zu beobachten und der Kampf bis zum Tod für die gute Sache, ohne Rücksicht auf Leiden und Entbehrungen, ist das klassische Bild eines Kriegers, wie er uns in so vielen Büchern und Filmen dargestellt wird. Wieder sei hier kurz erinnert, dass das vollständige archetypische Bild so sehr selten anzutreffen ist, da die Overleaves für jedes Leben neu und immer anders gewählt werden.
Kämpfer verkörpern Kraft, Mut und Entschlossenheit. Sie genießen körperliche Aktivität, den körperlichen Einsatz, egal, ob im Leistungssport, beim Militär, bei der Polizei oder in einer Straßengang. Manchmal stehen sie nur zufällig auf unterschiedlichen Seiten eines „Kampfes“, es gibt viele Beispiele dafür, dass sich Kämpfer im Kampf zwar als Gegner sehen, aber als Gefährten fühlen.
Der Körper ist ihr wichtigster Schatz, ihr Kapital. Dieser Körper muss entsprechend „in Schuss“ sein. Ein bisschen Jogging reicht da nicht aus, es wird gegen die Uhr gelaufen. Wenn sie nicht mindestens einmal am Tag durchgeschwitzt sind, fehlt ihnen etwas.
Äußerlich s zu erkennen sind Kämpfertypen an niedrigen Augenbrauen und sie haben, wie auch die Herrscher, ein eher festes, eckiges und kerniges Gesicht. Ihr Gesichtsausdruck der sagen will: Treib keine Spielchen mit mir. Ihre Augen schauen geradeheraus, offen und direkt, manchmal auch herausfordernd.
Kämpfer lieben den Wettbewerb. Deshalb sind sie z. B. oft auch begeisterte Spieler von Action Games und Strategiespielen. Dabei sind sie schlechte Verlierer.
Sie suchen die Herausforderung die „action“ und sind auf ihren Beinen ständig in Bewegung. Bewegung macht hungrig und so sind Kämpfer meist „gute Esser“.
Die Jäger von früher, die für ihre Existenz gejagt haben und das zu jagende Tier mit Respekt behandelt und „im ehrlichen Kampf“ besiegt haben, waren Kämpfer.
Ihr Drang nach körperlicher Betätigung gilt auch für ihre Sexualität. Es geht auch hier schon mal in Richtung Leistungssport, je länger und je öfter desto lieber. Für Romantik und Geschmuse ist da kein Platz. Die Erreichung des Höhepunktes und die damit verbundene Entspannung ist das Ziel, sie wollen Druck ablassen und auch hier, im sexuellen Spiel, letztlich „unterwerfen“. Für Kämpfer ist Sexualität ein Spiel, in dem es um Eroberung geht, wie sonst auch in ihrem Leben.
Ziele müssen erreicht werden, eher gibt es keine Ruhe. Sie übernehmen in kritischen Situationen gern die Verantwortung und das Kommando. Sie wissen, was sie wollen und wie sie es bekommen.
Der Satz aus dem Erlkönig: … und bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt … trifft daher für den Kämpfer sehr gut. Man könnte ihn fortsetzen … und wenn das nicht hilft, so mach ich Dich kalt.
Zuerst wird es im Guten versucht, mit Argumenten und Überzeugungskraft, wenn das nicht hilft, werden Hindernisse schon mal anders aus dem Weg geräumt. Kämpfer haben einen guten Blick für ihr Gegenüber, schätzen schnell ein, welche Strategie am erfolgreichsten sein wird. Als Chef neigen sie dazu, jedem seinen Platz zuzuweisen, wenn das klappt, fein, wenn nicht, gibt es Druck. Schwäche und Unzulänglichkeiten können sie nicht akzeptieren, am wenigsten bei sich selbst. Grenzüberschreitungen werden nicht geduldet, aber sie kennen und respektieren auch die Grenzen der anderen. Sie können deshalb auch schlecht delegieren und machen am liebsten alles selbst, dann wissen sie, dass es richtig gemacht wird. Das kann dann schon mal zur Selbstüberforderung führen. Briefing hat kurz, knapp und präzise zu erfolgen, sie hassen lange Ausführungen, in denen nur um den heißen Brei herum geredet wird. Komm auf den Punkt … , ist dann die Reaktion.
Ihr Humor ist eher derb aber immer frei raus und auf den Punkt, das gilt auch allgemein für ihren Umgangston. Diplomatie ist für sie ein absolutes Fremdwort. Sie können nicht lügen, nichts beschönigen und sind in ihrer Natur die geborenen Verteidiger von Recht und Ordnung, so wie sie es verstehen.
Kämpfer sind „bis in den Tod“ loyal. Sie verteidigen die, die auf ihrer Seite stehen, wenn es sein muss, gegen den Rest der Welt.
Auch Kämpferfrauen wirken eher machohaft als feminin und haben Durchsetzungsvermögen, wie ein „Kerl“. Wenn man ein Mädchen oder auch eine erwachsene Frau als
Wildfang oder wilde Hummel bezeichnet, steckt meist eine Kämpferseele dahinter. Aber abhängig von den Overleaves kann sich eine Kämpferin durchaus auch feminin zeigen. Sie benutzt dann ihre
weiblichen Vorzüge und gewinnt mit Charme, verführt mit einem Lächeln und überzeugt durch ihre weibliche Stärke. Man empfindet das dann oft als sehr angenehme Art zu unterliegen und gibt dem gern
nach, wenn man nicht selbst ein Kämpfer ist.
Die Pole:
Auf der positiven Seite gewinnt der Kämpfer durch Überzeugung, nicht aggressiv oder aufdringlich, sondern respektvoll, sachlich, kraftvoll und bestimmt. Er versucht dabei zu beschützen, sei es die gute Sache oder eine hilfsbedürftige Person.
Negativ dagegen übt er Zwang aus, nötigt und zwingt mit Gewalt oder sonstigem, auch verbalem Druck, um sein Ziel zu erreichen. Einschüchterung oder brutale Unterdrückung sind dann die Mittel seiner Wahl, die für ihn durch den Zweck „geheiligt werden“. Jeder Weg, der zum Ziel führt ist ihm dann recht, wenn er nur nützt, ohne Rücksichten, egal, wie unangenehm das für andere ist.
Entwicklung:
Die Kämpferseele wird als neugeborene und kindliche Seele gern den Streitkräften oder den Strafverfolgungseinheiten der Polizei angehören. Es kann auch einfach ein Schläger sein (Mike Tyson).
Im jungen Zyklus (Energie 3) manifestiert sich diese Rolle in Betätigungen, die erfolgs- oder ruhmorientiert sind. Vorbild sind die hoch dekorierten Macho-Action-Helden im Kino und sie werden „unbesiegbare“ Athleten oder sich für unbesiegbar haltende politische Führer ( Mao Tse Tung, Iwan der Schreckliche).
Reife Kämpfer sind vom Krieg und Kampf desillusioniert und suchen ihre Aufgaben in Bereichen mit sinnvolleren Zielen. Sie kämpfen nicht mehr gegen etwas, sondern für etwas, z. B. wie Umweltschutz oder Rassengleichheit.
Die alte Seele wird zum Vorbild und Lehrer und wirkt allein durch ihr kraftvolles Potential und die Beherrschung ihrer Kräfte.
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