Alle Merkmale der Matrix - so nennt es "Die Quelle" von Varda Hasselmann - oder des Seelenprofils a la MICHAEL, kann man der obigen Darstellung zuordnen. Es gibt drei Achsen, die sich schneiden und so einen neutralen Schnittpunkt bilden und jede Achse hat "Endpunkte", die etwas über die Ausprägung sagen, ob das Merkmal kardinal oder ordinal ausgerichtet ist.
Es gibt - laut MICHAEL - sieben grundsätzliche, alternative Möglichkeiten, zur Entwicklung des Bewusstseins, was ja das Ziel der Seelen ist, dargestellt in obigem Bild.
Die Ziffern bezeichnen die Energie die jeder dieser Möglichkeiten zugeordnet werden kann. Es sind die sieben Energien, die sich durch die gesamte Struktur der Seele ziehen.
Fangen wir mit den Achsen an. Das sind die Aktions-, die Expressions- und die Inspirationsachse:
Aktion ist die Aktivität des Bewusstseins, die versucht die Welt zu verändern, zu formen und zu kontrollieren. Aktion beinhaltet auch Reaktion und funktioniert nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Alles ist eine Frage des Willens.
Expression, oder Ausdruck, ist der Prozess der Verbindung des Bewusstseins zu anderen. Das beinhaltet, Gedanken und Gefühle in Worten, Bildern oder einer anderen Form der Kommunikation auszudrücken.
Inspiration ist der Prozess, bei dem sich das Bewusstsein selbst erweitert, z. B. indem es durch Erbauung oder Erneuerung neue Einsichten und Potentiale erkennt. Inspiration erfolgt auch umgekehrt, indem man andere als Vorbild oder Wegweiser inspiriert.
Das ganze menschliche Leben dreht sich um diese drei Aktivitäten des Bewusstseins. Jede kann auf zwei alternativen aber komplementären Wegen vorkommen. MICHAEL nennt sie
kardinal oder ordinal.
Kardinal bedeutet "in erster Linie", absolut oder fundamental. Die kardinale Art vorzugehen ist vorausschauend, aus eigenen Antrieb und nach außen gerichtet; es kann um die Veränderung des eigenen Lebens gehen oder auch um Veränderung des Ganzen, die eigenen Lebensumstände oder den gesellschaftlichen Wandel.
Ordinal bedeutet "nachrangig", relativ oder vermittelnd. Die ordinale Art vorzugehen ist reagierend, zugänglich, aufgeschlossen und empfänglich; Der allgemeine Fokus ist nach innen gerichtet., d. h. auf den Erhalt der Redlichkeit und Rechtschaffenheit und Widerstand gegenüber Schaden oder Einmischung von außen.
Eine Eigenschaft wird als kardinal bezeichnet, wenn sie einen aktiven, durchsetzenden und vorwärts drängenden Effekt hat (z. B. die Modi Kraft, Leidenschaft und Agressivität), wohingegen eine ordinale Eigenschaft als reaktiv, reagierend oder innerlich regulierend beschrieben werden kann (z. B. die Modi Zurückhaltung, Vorsicht und Ausdauer).
Durch die Kombination von Achse und Ausprägung ergeben sich sechs Möglichkeiten:
Inspiration ordinal hat Bodenhaftung, ist beruhigend und friedvoll
Expression ordinal ist achtsam, überlegt und abwägend
Aktion ordinal ist reaktiv, stabil und apassungsfähig
Inspiration kardinal ist aufbauend, überweltlich und energetisierend
Expression kardinal ist ungestüm, vertrauensvoll und prompt
Aktion kardinal ist kraftvoll, durchsetzungsstark und proaktiv
In der Mitte von allem - im Auge des Orkans, wenn man so will - gibt es eine siebte Position, ein "bewegungsloses" Zentrum, diese Position wird "Assimilation" oder Anpassung genannt.
Abweichend von der Dualität der drei Achsen ist der Schnittpunkt der Anpassung weder kardinal noch ordinal, sondern neutral. Die Chinesen bezeichnen diesen Punkt neben den Polen von Yin und Yang mit "Wuji", wobei nach dieser Philosophien mehr damit bezeichnet wird, als nur Neutralität. Wuji ist gleichzeitig der Ausgangspunkt und das Ziel, ist unsichtbar, unbedingt, grenzenlos, eigenschaftslos und unfassbar. Ich bin mir aber nicht sicher, ob man Wuji mit dem Tao gleichsetzen kann, obwohl es sich so anhört.
Die Position der Assimilation wird hier zunächst Merkmalen zugeordnet, z. B. der Rolle des Gelehrten oder des Modus der Beobachtung.
Assimilation bedeutet die allmähliche und schrittweise Aufnahme und Eingliederung der Erfahrungen des Lebens in das Selbst. Es gibt hier keine aktive Ausdehnung, sondern nur die Aufnahme von Wissen und Erkenntnissen aus den gemachten Erfahrungen. Was sich hier ändert, ist nicht die Beziehung zwischen dem eigenen Leben und dem der anderen, es ändert sich lediglich die innere Struktur des Bewusstseins selbst. Alle Formen des Lernens und der Kontemplation beinhalten Assimilation. Sie ist neutral, passiv, unparteiisch und unvoreingenommen. Das Leben wird beobachtet und studiert und die Lektionen werden aufgenommen und integriert.
Man könnte sagen: "Wie langweilig", jedoch hat jede Position ihre Vorzüge und Nachteile, zusammen ergeben sie ein Ganzes und das Zusammenspiel in den verschiedenen Merkmalen sorgt für die Individualität jedes einzelnen Lebens.