Normalerweise dauert eine Inkarnation ein ganzes Leben, von der Geburt bis zum Tod. Es gibt jedoch Ausnahmen:
1. Durch Krankheit oder durch den Tod von Mitmenschen, auch durch die Nichteinhaltung von Vereinbarungen mit anderen Seelen, können Lebensbedingungen eintreten, die nicht mehr dem Lebensplan entsprechen. Wenn ein Seelenfragment in dem gewählten Körper keine Chance mehr zur Bearbeitung ihrer Lebensaufgabe sieht, wird es die körperliche Existenz beenden wollen.
Ich verwende hier ungern diesen Begriff, aber er trifft es genau: Seelisches "Recycling" des Körpers ist dann möglich.
MICHAEL nennt diese Form der Beseelung "Walk In" (Einwanderer). Ein anderes Seelenfragment "übernimmt" den Körper, wenn er ihm geeignet für seinen Lebensplan erscheint. Das hat Konsequenzen. Ein neues Seelenfragment bringt eine völlig andere Persönlichkeit in Form der Overleaves mit. Um eine "Verwirrung" in der Psyche des Menschen zu vermeiden, erfolgt so ein Übergang meist im Zusammenhang mit einer Phase von Koma oder zumindest Bewusstlosigkeit und Gedächtnisverlust. Das Umfeld, Familie, Freunde und Bekannte, bemerken die Persönlichkeitsveränderung, führen es aber auf die Begleitumstände zurück.
2. In sehr seltenen Fällen ist es auch möglich (nichts ist unmöglich), dass Fragmente unterschiedlicher Essenzen gemeinsam in einem Körper inkarnieren, also ihre Energien in diesem Körper miteinander verbinden. Notwendigerweise ist eines der Fragmente "federführend", aber die anderen beteiligten Essenzen sind mit gleicher Hingabe und gleichem Engagement diesem Leben verpflichtet. Sie bringen ihre eigenen Talente und Einsichten mit ein und profitieren in gleicher Weise von den neuen Erfahrungen und Erkenntnissen.
Zu dieser Konstellation wird es nicht kommen, wenn in größerem Umfang Karmaarbeit zu erledigen ist oder wenn es um die Bearbeitung vieler persönlicher Themen geht. Das ist immer eine "Solo-Aufabe", wie MICHAEL erläutert. Wenn es jedoch in einem Leben um Menschenführung mit breiter Wirkung geht oder wenn ein Leben für viele andere Menschen inspirierend und anspornend sein soll, kann es nützlich sein, sich mit zusätzlichen Energien zu verbinden. Auch diese Verbindung kann unter Umständen erst während des Lebens erfolgen (siehe 1.), auch wenn sie schon im Lebensplan vereinbart wurde. In Channelings wurde schon häufiger der diskarnierte Seelenzwilling als zusätzlicher "Einwanderer" in einen Körper während eines Lebens identifiziert. Shepherd Hoodwin berichtet in seinem Buch "Journey of your Soul" von einem extremen Fall: Ein Gelehrter mit einer Gestalter Zwillingsseele hat sich alle paar Monate mit einem weiteren Mitglied seiner Seelenfamilie verbunden, die ihren Zyklus schon beendet hatten, bis es sieben waren. Der Vorteil und die Herausforderung dieses Experiments bestand darin, dass die nicht mehr inkarnirenden Fragmente ein breiteres Bewusstsein der gesamten Seelenfamilie mit einbringen konnten.
3. Die Inkarnation eines Repräsentanten einer Transzendenten oder Inifiniten Seele erfolgt ebenfalls nicht schon zu Anfang eines Lebens. Hier "vereinigen" sich die Persönlichkeiten, das ursprüngliche Seelenfragment tritt jedoch in den Hintergrund.
Hier geht es nicht mehr um die Bewältigung der vollständigen internen Monaden, Inkarnationen von den oberen Ebenen der Existenz sind extrem selten und haben einen völlig anderen Auftrag.
Die "Christus Energie" soll, laut MICHAEL, z. B. erst 30 Tage vor der Kreuzigung im Menschen Jesus inkarniert sein. Die Bergpredikt ist die erste Äußerung dieser Infiniten Seele.
4. Persönlichkeitsspaltung als pathologisches Bild der Psychiatrie, auch dissoziative Identitätsstörung genannt, hat jedoch einen anderen Hintergrund. Ich vermute, hier verschmelzen die Persönlichkeiten aus mehreren Leben eines Fragments miteinander. Die Diagnose duch Psychiater wird oft subjektiv gefällt, weil es keine abgesicherten Kriterien gibt. Rückführungshypnose könnte hier vielleicht helfen, ist jedoch bei psychischen Erkrankungen grundsätzlich nicht zulässig. Auslöser dafür sind oft unerledigte Themen und psychische Traumata in der Jugend. Die wechselnden Persönlichkeiten in diesem Fall liegen meist auf Extrempunkten, z. B. Machtwahn und ohnmächtige Schwäche. Aus der dramatischen Literatur ist hier die Geschichte von Dr. Jekill und Mr. Hyde bekannt.
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