Lebensaufgabe,

der "rote Faden" für eine neue Inkarnation ...

 

 

Woran erkennt man, dass die Seele ihre Lebensaufgabe noch nicht erfüllt hat?

 

Man lebt noch!

Spaß beiseite, die Lebensaufgabe ist tatsächlich kein Projekt, das man irgendwann abschließt, um dann sein Leben weiterzuführen, stattdessen ist es eine Aufgabe, an der man beständig arbeitet oder auf dessen Erfüllung man sich kontinuierlich vorbereitet.

 

Es ist der Grund, warum sich ein Seelenfragment zur Inkarnation entscheidet. Die Lebensaufgabe wurde von niemandem übertragen, sie wurde individuell selbst gewählt. Jede Seele hat ihre eigene Lebensaufgabe. Obwohl es Unterstützung durch die Seelenfamilie und speziell durch die Kameraden gibt, ist die Lebensaufgabe einer Seele individuell und der Lebensplan wurde von ihr genau darauf zugeschnitten.

 

Die Lebensaufgabe der Seele ist nicht vergleichbar mit dem Beruf eines Menschen. Ein Mensch wählt sich einen Beruf und wechselt ihn vielleicht auch von Zeit zu Zeit, um seinen Lebensunterhalt davon zu bestreiten. Es sind hier im günstigen Fall Neigungen und Talente, manchmal aber auch nur das nackte Überleben oder die Versorgung der Familie dafür maßgebend. Die Lebensaufgabe der Seele kann mit einem Beruf in Beziehung stehen, oft ist es aber so, dass ganz andere Umstände zu Erkenntnisse und Erfahrungen führen, die letztlich die Lebensaufgabe erfüllen.

 

Es gibt zielstrebige Menschen und andere frönen lieber dem Müßiggang, manche sind lerneifrig, andere eher faul und uninteressiert, weltliche Ziele zu erreichen. Wir beurteilen gern Menschen nach ihrem weltlichen Erfolg. Für die Seele gelten diese Kriterien nicht. Produktivität kann, muss aber nicht zur Lebensaufgabe beitragen. Ein Leben im Suff, als Drogenabhängiger oder als Partygänger ist auch ein Weg, die Lebensaufgabe zu erfüllen, wenn diese Umstände dafür wichtig sind.

 

Jede Seele hat also ihren eigenen Grund hier zu sein. Was können das für Gründe sein? Wie kann man das herausfinden?

 

Man könnte meinen, die Lebensaufgabe müsste etwas „Grandioses“, besonders wichtiges oder etwas sein, dass die Aufmerksamkeit von vielen Menschen erregt. Das ist nicht der Fall. Es sind meist – für einen Menschen – eher unscheinbare und unspektakuläre Dinge. Sogar – aus menschlicher Sicht – eher negative Taten können Teil einer Lebensaufgabe sein. Die negative Bewertung relativiert sich, wenn damit eine Vereinbarung mit einer anderen Seele verbunden ist. Die Lebensaufgabe kann also auch darin bestehen, für eine oder auch mehrere andere Seelen ein Verführer, ein falsches Leitbild oder ein Täter zu sein. Die externen Monaden sorgen hier für wechselseitige Erfahrungen, die jede Seele zur Entwicklung braucht.

 

Es kann auch sein, dass die Lebensaufgabe sich darauf beschränkt, irgendwann zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um etwas zu erfahren oder anderen in dieser Situation eine Erfahrung zu vermitteln. Es ist möglich, dass dieser entscheidende Moment einen Input benötigt, der nur erbracht werden kann, weil sich der Mensch im Laufe seines Lebens – meist unbewusst – genau auf diese Situation vorbereitet hat. Ich denke da z. B. an einen Geologen, dem es gelingt, viele Menschen vor einem Erdbeben rechtzeitig zu warnen und in Sicherheit zu bringen.

 

In der Rückschau auf ein Leben findet man meist Anhaltspunkte, aber auch schon die besonderen Interessen eines Kindes können Aufschluss geben. Für viele Menschen ist es ein Bedürfnis, anderen zu helfen, es erscheint einem nichts Besonderes zu sein, es ist eher selbstverständlich. Der Umgang mit Tieren ist ein weiteres Feld, ebenso wie ein Interesse an Kunst, der Kampf für soziale Gerechtigkeit, das Studium eines Wissensgebietes, die Konzentration auf Beziehungen, selbst erfahren oder als Berater, oder die Leidenschaft für einen Sport oder ein Gebiet der Forschung. Wenn sich ein solches Interessengebiet durch ein ganzes Leben zieht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass hier auch eine Verbindung zur Lebensaufgabe besteht.

 

Der Ausgleich von Karma, die Komplettierung von Monaden oder die Verbindung zu einem Seelengefährten liefern ebenfalls Gründe für eine Inkarnation und begründen damit eine Lebensaufgabe.

 

Die meisten Menschen können in irgendeiner Weise jeden Tag etwas zu einem Aspekt ihrer seelischen Lebensaufgabe beitragen, auch wenn es vielleicht nur ein kurzer Moment ist. Wenn jemand jedoch den ganzen Tag, ein Leben lang, nur damit verbringt zu überleben und das ist nicht seine Lebensaufgabe, dann wird er Frustration empfinden. In diesem Fall wird das Leben wahrscheinlich überwiegend von der falschen Persönlichkeit geleitet. Angst und mangelnde Liebe, auch zu sich selbst, hindern dann an der Arbeit zur Erfüllung der Lebensaufgabe.


Aber sowohl Langeweile als auch Stress, wohlmöglich in einem gut bezahlten Job, können auch zu Frustration führen. Oft entscheiden sich Menschen in ihrer Lebensmitte, einen völlig anderen Weg zu gehen. Manager betreiben Öko-Landbau, ein Arzt will vielleicht die Welt umsegeln, ein Priester wird Klempner oder Elektriker, Hausfrauen lassen ihre Ehe  hinter sich, um in einer Beschäftigung Zufriedenheit zu finden und Angestellte übernehmen selbst ein abgewirtschaftetes Unternehmen, um die Arbeitsplätze zu retten. Manchmal führt auch erst eine Krankheit oder ein Verlust zum Umdenken. Ich kenne viele solche Fälle.

 

In der vierten internen Monade kommt es oft zur Sinnkrise. Es ist ein Zeitpunkt wichtiger Entscheidungen für den Rest des Lebens. Soll es so weiter gehen oder gibt es da noch etwas anderes?

 

Es liegt dann an uns, gute, liebevolle und angstfreie Entscheidungen zu treffen, wir können unser Leben jederzeit in eine andere Richtung verändern. Wir haben den freien Willen. Das zu lernen ist der Grund, der sich durch alle Inkarnationen zieht. Es ist – wenn man so will – die große Überschrift über alle Lebensaufgaben.

 

Die Lebensaufgabe kann auch gechannelt oder in Hypnose herausgefunden werden. Das wird dann möglich sein, wenn die Seele ihre Aufgabe ins Bewusstsein des Menschen bringen möchte. Meist ist es dann ein Satz oder ein Bild, das interpretiert werden muss. Es wird auch hier nichts "vorgesagt", wir sollen lernen und nicht "nachplappern" oder etwas ungeprüft übernehmen.

 

Auch wiederkehrende Träume, die sich mit einer speziellen Tätigkeit oder einem Ziel beschäftigen, können Hinweise liefern. Wenn man nichts herausfindet, ist das jedoch auch kein Nachteil. Die Aufgabe wird verfolgt, ob uns das bewusst ist oder auch nicht.

 

Lebensaufgaben sind nicht hierarchisch zu bewerten, es gibt auch hier nicht besser oder schlechter, anspruchsvoll oder banal. Jede Lebensaufgabe bringt die Seele ein Stück weiter in ihrer Entwicklung, selbst wenn sie scheitert, ist das eine weitere Erfahrung. Es gibt kein Versagen, keinen Druck und keine Grenzen, die Seele hat die Ewigkeit und die Unendlichkeit zur Verfügung. Niemand be- oder verurteilt sie, nur sie allein entscheidet über ihren Weg, ob er weitergeht oder ob eine Wiederholung oder Vertiefung einer Erfahrung gewünscht wird.

 

 

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