Zeit ist ein unter uns vereinbartes Konstrukt unserer beschränkten Wahrnehmungsfähigkeit und somit ein Phänomen unserer physischen Wirklichkeit. Für uns ist sie real. Alles hat seinen Anfang, seinen Zeitpunkt und sein Ende auch wenn wir Anfang und Ende nicht wirklich kennen.
Wir haben uns deshalb, aufgrund von Vereinbahrungen, Kalender und Chronographen gemacht, sonst hätten wir noch mehr Probleme in unserer von "Zeit" bestimmten Welt.
Unsere Wahrnehmungen stammen immer aus dem Hier und Jetzt. Die Vergangenheit können wir erinnern, aber nur so, wie sie wahrgenommen wurde, denn so wird sie in unserer Erinnerung gespeichert. Die Speicherung erfolgt überdies auch noch mit Filtern, um die Speichermenge zu beschränken. In der Erinnerung fehlen also Details, die vorhanden waren, aber nicht wahrgenommen wurden. Diese Filter brauchen wir, um die unendliche Datenmenge an Wahrnehmungen überhaupt bewältigen zu können.
Es wird gefiltert nach dem Prinzip der Relevanz. Wir erinnern uns vielleicht noch an unseren letzten Geburtstag, an die Geschenke, an die Gäste, an das Essen, an das Wetter an diesem Tag, aber sicher nicht an die Höhe des Grases auf unserem Rasen oder die Staubschicht unter dem Bett oder den Kilometerstand auf dem Tacho unseres Autos an diesem Tag. Wenn keine Photos existieren, die z. B. einen Zeitpunkt an einem Ort festgehalten haben, fehlen diese Informationen und die Auflösung des Photos gibt auch nicht alle kleinsten Details preis.
Unser Leben ist also vorstellbar, wie ein Film mit unendlich vielen Einzelaufnahmen, die – schnell abgespielt – eine fließende Illusion erzeugen. Diese Illusion nennen wir Zeit. Einen Film können wir zurück spulen und auch vorspulen. Die Betrachtung bleibt aber eine Illusion, denn wir selbst befinden uns immer im Hier und Jetzt, in jedem Bruchteil einer Sekunde neu. Die „Einzelbilder“ unseres vergangenen Lebens können wir uns aus dem Gedächtnis mehr schlecht als recht abrufen.
Unsere Zukunft, wie wir sie nennen, bleibt uns unzugänglich, auch wenn Wahrsager, Astrologen und selbst Wissenschaftler etwas anderes behaupten. Was wir über die Zukunft erfahren, sind Hochrechnungen, Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten, aber keine detailliierten Fakten.
Ein Beispiel:
Wir fahren auf der Landstraße mit 100 km/h auf ein Stauende zu. Die Möglichkeit, dass wir mit dem Stau kollidieren, ist gegeben. Die Wahrscheinlichkeit beruht auf unseren Erfahrungen in der
Vergangenheit, unserer Wahrnehmung, unseren Entscheidungen und Verhaltensweisen.
Eine wichtige Variable ist, wann erkennen wir die Gefahr?
Sind wir abgelenkt z.B. durch ein Gespräch mit dem Beifahrer oder mit dem Handy, haben wir wenig Fahrerfahrung, oder sind wir alt oder müde, evtl. auch behindert, steigt die Wahrscheinlichkeit von einem Crash.
Erkennen wir die Gefahr, können wir reagieren, z. B. vom Gas gehen, bremsen oder ausweichen, wobei die Möglichkeit besteht, dabei ins Schleudern zu kommen, in die Leitplanke zu fahren, in den Gegenverkehr zu geraten oder am Baum oder im Graben zu landen. Die Crash-Gefahr und die Folgen variieren zwischen "alles gut gegangen" und "tödlicher Unfall". Geraten wir in Panik und tun nichts, ist der Crash sicher.
Die Zukunft ist, wie man an diesem Beispiel sieht, nicht sicher vorhersehbar, aber bei der Heranziehung von Statistiken mit vielen Variablen zumindest mit einer Tendenz absehbar. Dennoch kann die Realität im Einzelfall ganz anders aussehen.
Eine pauschalere Aussage wie z.B.: "Heute wird es in Deutschland zu mehr als 100 Auffahrunfällen kommen," ist leichter zu machen, dank Unfallstatistik.
Kalender sind Hilfsmittel, die Zeit zu beschreiben. Ohne einen Fixpunkt – z. B. Christi Geburt – gäbe es keinen Kalender. Zeitpunkte werden also in Relation zu einem Fixpunkt gesetzt und so kann man sich über Zeitpunkte miteinander verständigen, wenn alle den gleichen Kalender benutzen. Das Gleiche gilt für die einmal festgelegten Zeitanteile in Jahren, Monaten, Tagen, Stunden, Minuten und Sekunden. Es sind Definitionen, die wir benutzen, um uns über Zeiträume zu unterhalten. Es sind Etiketten, so wie wir uns im Deutschen Sprachraum darauf verständigt haben einen Baum einen Baum zu nennen. In anderen Sprachen gibt es andere Etiketten mit der gleichen Bedeutung, so sind Übersetzungen möglich.
Wie sieht das nun für eine Entität auf der kausalen Ebene aus?
MICHAEL hat versucht, seine Wahrnehmung von Zeit und seine Etiketten auf unsere Sprache zu übersetzten. Das ist ähnlich schwer, als wenn wir versuchen wollten, einem Elefanten zu vermitteln, was Geld ist.
"Zeit, wie Ihr sie in Eurem Bezugsrahmen wahrnehmt, als Empfindung, dass sie verstreicht, vorbei geht, erscheint Euch sehr real zu sein. Zeit existiert jedoch als Ganzes. Das heißt nicht, dass alles zur gleichen Zeit passiert, sondern, dass für die Seele all ihre physischen Inkarnationen simultan gegenwärtig sind. Die Seele befindet sich selbst außerhalb der physischen Zeit – es gibt auf der Astralebene nicht „Zeit“ im physischen Sinn. Es ist wie bei einer Pflanze, die ihre Saat verteilt. Man kann den Fokus auf ein einziges Saatkorn richten, das an einer ganz bestimmten Stelle im Boden keimt und wächst, dennoch existieren alle Saatkörner aller Pflanzen zugleich, unabhängig davon, wo sie hingefallen sind."
Das Problem ist also unser enger Fokus. Das ist Begrenzung zum Zweck der Klarheit. Es ist eine Hilfe zur Vereinfachung von Komplexität. Wir kennen nicht den Anfang und nicht das Ende unserer Zeit, sind aber gewohnt, dass alles einen Anfang und ein Ende hat. Deshalb suchen wir nach dem Ursprung des Seins, dem Urknall, und sorgen uns um das Ende des Seins, den Weltuntergang. So ist es auf der physischen Ebene.
Die Vorstellung von Unendlichkeit und Ewigkeit ist für uns nur Theorie. Die Vorstellung, die lineare Zeit zu „biegen“, bis sich ein Kreis, ohne Anfang und Ende, gebildet hat, in dem man sich vorwärts und rückwärts bewegen kann oder noch ein Schritt weiter: Die Zeit als Sphäre, in der man in alle Richtungen gleichzeitig schauen kann, ist bisher jenseits der praktischen Nutzung für uns. Es gibt – außer in Science Fiktion Filmen - keine „Zeitmaschine“.
Die Seele ist nicht an die physische Realität gebunden, nur der Teil von ihr, der hier inkarniert, hat eine Relation dazu. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren für die Seele simultan. Sie hat im Zwischenleben ihre nächste Inkarnation geplant und Eckpunkte mit anderen Seelen vereinbart und zugleich eine Art "multimediale, holographische" Bilder im Fokus gehabt, die alternative, parallele Szenarios beinhalten..
Für den Menschen, der nur in seiner Zeit existiert, ist dieses Wissen allerdings nicht zugänglich. Die Seele verbirgt dieses Wissen zu Gunsten einer authentischen Erfahrung. Auch in Hypnose ist diese Blockade nur selten zu überwinden und dann sind auch nur sehr vage Informationen zu bekommen.
Der Mensch hat seine Zukunft noch nicht erlebt, sie existiert aber schon in Form von Möglichkeiten. Man kann planen, sich die Zukunft vorstellen (positiv oder negativ) und man kann alternative Wege zu einem ins Auge gefassten Ziel abwägen. Ob es so eintritt, bleibt aber für den Menschen offen. Positives zielorientiertes Denken und Visualisierung des gewünschten Ergebnisses fördern allerdings nach dem Gesetz der Anziehung den Erfolg.
In einem Channeling von Shepherd Hoodwin hat MICHAEL Informationen über das Phänomen Zeit auf den anderen Ebenen der Existenz übermittelt. Ich gebe das hier als inhaltliche, nicht wörtliche Übersetzung aus dem Englischen wieder:
Zeit existiert in den Grenzen der physischen Ebene und ist hier „Wirklichkeit“. Auf den höheren Ebenen kann eine Erfahrung „komprimiert“ wahrgenommen werden. Eine Zeitspanne, die fünf Minuten physischer Zeit entspricht, ist energetisch gleich dem Verlauf von tausenden physischen Jahren.
Die physische Zeit der Erde entspricht den physischen Phänomenen, wie der Erdrotation oder dem Umlauf der Erde um die Sonne. Astrale Zeit ist hier entsprechend, aber doch etwas ganz anderes. Sie wird bestimmt durch das, was uns (die Seele) auf der Erde emotional oder atmosphärisch bewegt und beschäftigt. Aus astraler Sicht ist Zeit weicher, sie kann zusammengezogen oder ausgedehnt werden. Daher kommt es einem so vor, als ob ein Traum für Stunden gedauert hätte, obwohl nur ein paar Minuten vergangen sind. Wenn es uns manchmal so erscheint, als ob die Zeit schneller vergeht – schon wieder ein Monat vorbei, ich wollte doch so viel erledigen – so liegt das daran, dass die Seele mit der astralen Zeitachse verbunden ist und es ihr aus dieser Sicht schneller zu sein scheint oder auch in anderen Fällen quälend langsam, wenn man z. B. auf etwas wartet und sich wünscht, dass es schon da ist. In dieser Weise besteht also eine Verbindung zwischen physischer und astraler Zeit, so wie die Seele mit dem Körper verbunden ist.
Auf den unteren, den mittleren und den oberen astralen Ebenen wird Zeit wiederum unterschiedlich erlebt, je "höher" desto elastischer. Zwischen den Inkarnationen existiert die Seele auf den unteren astralen (Sub-)Ebenen. Wenn eine Seele eine neue Inkarnation „plant“ wird es nötig, sich mit der physischen Zeit zu synchronisieren. Die noch vorher „zu erledigenden“ astralen Aktivitäten müssen „verdichtet“ werden in den zur Verfügung stehenden Zeitraum bis zur Inkarnation.
Ein Beispiel: Angenommen, jemand stirbt im Jahr 1923 und reinkarniert 1960. Das ist eine physische Zeitspanne von 37 Jahren. In diesen Jahren möchte er das vergangenen Leben reflektieren und verarbeiten und ebenfalls weitere Studien auf der astralen Ebene betreiben, bevor er ein neues Leben beginnt. Zusätzlich möchte er in seinem Astralkörper einen „Urlaub“ von 12 Erdjahren auf der Venus verbringen. Schließlich möchte er natürlich noch den Lebensplan für das nächste Leben zusammenstellen und die nötigen Vereinbarungen mit anderen Seelen treffen, die wichtig sind, damit er gelingt. All das ist ohne Schwierigkeiten in den 37 Jahren möglich.
In einem anderen Fall hat jemand im Jahr 1923 Selbstmord begangen und möchte gern im Jahr 1924 reinkarnieren, um gewisse Lernaufgaben mit anderen Seelen zu beenden, die in dieser Zeit noch beisammen sind. Würde er diese Gelegenheit verstreichen lassen, müsste er wohlmöglich dreihundert Jahre oder mehr "warten", bis sich wieder eine dafür „günstige Konstellation“ ergibt. In diesem Fall müssten die gleichen Aufgaben wie oben statt in 37 Jahren in einem Jahr erledigt werden: Die Gründe für den Selbstmord und die Alternativen für einen erfolgreicheren Verlauf müssten durchdacht werden und möglichst viel von allem anderen auch. Sicherlich müssen ein paar Abstriche gemacht werden und dennoch ist es dann immer noch eine sehr verdichtete Erfahrung, die aber auf der astralen Ebene möglich ist.
Um es einmal mit der physischen Existenz zu vergleichen: Es gibt keine Mahlzeiten und keine acht Stunden Schlaf, Ruhephasen sind flexibel und es muss kein Lebensunterhalt verdient werden. Man kann 20.000 Jahre mit Spielereien verbringen, die „wie im Flug“ vergehen, auch wenn es keine komprimierte Erfahrung ist.
Viele Seelen nehmen sich von Zeit zu Zeit größere „Auszeiten“ von der physischen Existenz. Sie haben z. B. die gesamte Steinzeit „übersprungen“ und stattdessen andere Realitäten besucht, auf anderen Planeten oder auch in anderen Universen; oder sie haben ausführliche Studien in der Akasha Chronik betrieben, oder als spiritueller Führer für andere Seelen gewirkt, die gerade inkarniert sind. Es gibt viele Alternativen, dennoch bringt eine Inkarnation das größte Wachstum für die Seele.
Wenn die 35 Stufen der Seelenentwicklung in Inkarnationen beendet, vollendet sind und es keinen Grund für weitere Inkarnationen gibt, wechselt die Seele auf die mittlere Astralebene, die Entfernung von der physischen Zeit wird größer und es gibt nicht mehr die Notwendigkeit sich ihr anzupassen.
Auf den höheren astralen Ebenen und auf den kausalen Ebenen wird der Einfluss physischer Zeit immer geringer. Kausale Zeit entspricht den kausalen Phänomenen oder den intellektuellen Bewegungen und Veränderungen auf der Erde. Die Veränderung der Gedanken bestimmt hier den „Lauf der Zeit“.
MICHAEL sagt: "Wir hier auf der kausalen Ebene können Bezug zur physischen Zeit durch verschiedene Zeitrahmen aufnehmen. Ein Fortschreiten ist für uns nicht wie für Euch mit chronologischem Fortschritt zu vergleichen, es ist logisch aber nicht chronologisch. Unsere Erfahrung ist nicht linear, sie ist multidimensional.
Das ist eigentlich auf der physischen Ebene genauso, aber so nicht für Euch erkennbar oder wahrnehmbar. Auch ihr erfahrt viele Dinge gleichzeitig aber ihr nehmt sie nicht gleichzeitig wahr, sondern ihr erlebt sie, wie aufeinander folgend.
Die so genannten höheren Ebenen, (messianisch, mental und buddhistisch) sind zeitlos. Hier handelt es sich um die Essenz von Dingen, um abstrakte Energien. Es gibt keinen Bezug zu irgendwelchen periodischen Unterscheidungen. Sie unterteilen den Ausdruck des Tao seines Selbst ins Universum. Diese Ebenen sind die Quelle reiner Emotion, reinen Geistes und reiner Energie.
Es ist die Unbeweglichkeit und Unbiegsamkeit der physischen Ebene mit ihrer physischen Zeit, die gerade für diese einzigartige Möglichkeit zu Lernen sorgt. Auch wenn ihr hier dessen oft müde seid und meint, es wäre alles einfacher auf der astralen Ebene, viele können mit dieser Fluidität nicht gut umgehen und brauchen oder sehnen sich sogar nach der Starrheit in der Physischen Welt. Wenn jemand seinen Zyklus auf der physischen Ebene vorzeitig beendet – das ist grundsätzlich durchaus möglich – wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit Probleme haben. Das muss jeder wissen, bevor er diese Entscheidung trifft. Wer nicht in der Lage ist, rigide Strukturen zu meistern, wird „ins schwimmen kommen“, wenn es um flexiblere geht. Es ist wie im irdischen Leben, man muss zunächst Disziplin lernen innerhalb von gesetzten Regeln, bevor man sie biegen oder brechen kann. Jede Entwicklung ist so angelegt. Ein Architekt oder Baumeister, der die Regeln der Baukunst beherrscht, kann sie brechen und Neues kreieren, Bauwerke erschaffen, die die Welt noch nie zuvor gesehen hat. Ein Anfänger der, ohne diese Grundlagen zu haben improvisiert, wird scheitern."
Zurück zum Seitenanfang